Thailand: Demonstranten blockieren Flughafen

Thailand: Regierungsfeindliche Proteste weiten sich aus
Thailand: Regierungsfeindliche Proteste weiten sich ausAP (Wally Santana)
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Seit vier Tagen demonstrieren bis zu 13.000 aufgebrachte Bürger gegen die thailändische Regierung. In Phuket sitzen hunderte Touristen Fest - Demonstranten blockieren die Landebahn des Flughafens.

Die Proteste gegen die thailändische Regierung haben sich am Freitag wieder erheblich ausgeweitet. Am vierten Tag der Proteste im Regierungsviertel von Bangkok kam es zu Rangeleien zwischen Demonstranten und der Polizei. Die Zahl der Demonstranten wurde von der Polizei auf 13.000 geschätzt. Bei der Fluggesellschaft Thai Airways rief die Gewerkschaft ihre 15.000 Mitglieder auf, sich für jeweils zwei Tage krank zu melden und damit indirekt einen Streik zu organisieren.

Polizisten setzten am Regierungssitz in Bangkok Schlagstöcke und Tränengas gegen die Demonstranten ein. Nach Angaben der Bereitschaftspolizei verschanzten sich schätzungsweise 13.000 Menschen hinter den Absperrungen des von 8000 Polizisten umstellten "Government House". Das thailändische Fernsehen zeigte Bilder von der Kundgebung und berichtete, nach dem Einsatz von Tränengas habe sich die Menge schnell zerstreut. Die Menschen hatten die Polizei aufgefordert, Offiziere auszuliefern, die sie für Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten kurz zuvor verantwortlich machten.

Die Demonstranten, überwiegend Anhänger der oppositionellen, königstreuen Volksallianz für Demokratie (PAD), hinderten Justizvertreter daran, eine Verfügung zur Räumung des Regierungssitzes auf dem besetzten Gelände anzubringen. Unterdessen bestätigte Premierminister Samak Sundaravej, dass er an einer gewaltfreien Auflösung der Proteste festhalte. Die Polizei werde sich an diese Vorgaben halten.

Beschäftigte der staatlichen Eisenbahngesellschaft schlossen sich am Freitag der Protestbewegung an. 25 Prozent des Bahnverkehrs im Land sei gestört, weil 248 Zugführer und Mechaniker am Morgen nicht zur Arbeit erschienen seien, sagte ein Sprecher der Bahngesellschaft.

Auf der Touristeninsel Phuket schlossen die thailändischen Behörden den Flughafen, nachdem tausende Demonstranten die Startbahn gestürmt hatten. Zahlreiche Urlauber sitzen fest, weil mehr als 5000 Demonstranten den Flughafen gestürmt hätten, teilte der Flughafenbetreiber mit.

Am Dienstag hatte die seit Mai andauernde Protestbewegung gegen den Regierungschef einen Höhepunkt erreicht: 35.000 Demonstranten stürmten den staatlichen Fernsehsender und umstellten Regierungsgebäude. Mit den Protesten will die PAD Samak zum Rücktritt bewegen. Sie wirft dem Premierminister vor, eine "Marionette" des im September 2006 in einem unblutigen Putsch abgesetzten Vorgängers Thaksin Shinawatra zu sein. Der wegen Korruption angeklagte Ex-Regierungschef entzieht sich im britischen Exil einem Prozess in seiner Heimat.

(Schluss) hf

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