Kambodscha will keinen "bewaffneten Konflikt" mit Thailand

A Cambodian soldier carries an artillery shell near the disputed 900-year-old Preah Vihear temple in
A Cambodian soldier carries an artillery shell near the disputed 900-year-old Preah Vihear temple in (c) REUTERS (Chor Sokunthea)
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"Beide Länder können Geduld zeigen", erklärte Kambodschas Ministerpräsident. Für die drei bei der Tempelanlage Preah Vihear getöteten Soldaten wurde eine Gedenkminute im Parlament eingelegt.

Kambodscha will nach eigenen Angaben verhindern, dass sich der Grenzstreit mit Thailand zu einem "großen bewaffneten Konflikt" ausweitet. Beide Seiten hätten es bisher vermieden, schwere Waffen einzusetzen, sagte Ministerpräsident Hun Sen am Freitag vor Journalisten in Phnom Penh. "Es wird keinen großen bewaffneten Konflikt geben, weil beide Länder noch Geduld zeigen können."

Der Konflikt sich hatte über den alten Hindu-Tempel Preah Vihear entzündet. Die UNESCO nahm Mitte Juli zum Ärger thailändischer Nationalisten den Tempel als kambodschanisches Gebäude auf die Weltkulturerbe-Liste auf, sein Haupteingang liegt aber auf thailändischer Seite.

Die kambodschanische Regierung legte bei einer Kabinettssitzung am Freitag eine Gedenkminute für die drei kambodschanischen Soldaten ein, die bei dem Grenzstreit getötet wurden. Hun Sen kündigte Gesetzesinitiativen an, mit denen die Rüstungsausgaben erhöht werden sollen. Bisher stehen in Kambodscha 135.000 Mann unter Waffen, in Thailand 300.000. Kambodscha zählt zu den ärmsten Ländern.

Zwei kambodschanische Soldaten waren am Mittwoch bei einem Feuergefecht mit Thailändern tödlich verletzt worden, ein dritter erstickte an der Rauchentwicklung aus einem pausenlos eingesetzten Raketenwerfer. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hatte 1962 entschieden, dass die Ruinen von Preah Vihear zu Kambodscha gehören.

(APA)

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