Thailand: Ein Toter und mehr als 70 Verletzte bei Anschlag

Anschlag in Thailand
Anschlag in Thailand(c) Reuters (Boonthanom)
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Zwei Bomben explodierten fast zeitgleich vor einem Verwaltungs-Gebäude und in einem Lokal im Süden des Landes. Die Behörden machen muslimische Separatisten für die Anschläge verantwortlich.

Bei zwei Bombenexplosionen im muslimischen Süden Thailands sind am Dienstag ein Mensch getötet und mehr als 70 weitere verletzt worden. Die beiden Sprengsätze explodierten in der Provinz Narathiwat fast zeitgleich vor einem öffentlichen Gebäude und in einer Tee- und Kaffeestube.

Der erste Sprengsatz detonierte laut Behörden in einem Auto auf einem Parkplatz im Bezirk Sukhirin. Die meisten Opfer seien jedoch Besucher eines ebenfalls in einem Verwaltungsgebäude untergebrachten Obstmarktes gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Zahlreiche Lokalpolitiker trafen gerade zu einer Konferenz dort ein. Minuten später explodierte eine zweite Bombe ebenfalls in Sukhirin bei dem nahe am ersten Anschlagsort gelegenen Cafe. Dieser Sprengsatz war auf einem Motorrad montiert.

Behörden machen muslimische Separatisten verantwortlich

Die Behörden legten das Mobilfunknetz in der Region still, um zu verhindern, dass weitere Sprengsätze per Mobiltelefon gezündet würden. Armee und Polizei machten muslimische Separatisten für die Anschläge verantwortlich. Bekannt hat sich zunächst aber niemand.

Separatisten kämpfen im vorwiegend von Muslimen bewohnten Süden Thailands an der Grenze zu Malaysia für eine Ablösung vom buddhistischen Rest des Landes. Der Gewalt fielen seit Anfang 2004 rund 3.400 Menschen zum Opfer. Besonders betroffen sind die Provinzen Yala, Pattani und Narathiwat. 80 Prozent der zwei Millionen Einwohner der drei Provinzen sind Muslime. Verbindungen der Gewalttäter zum radikal-islamischen Terrornetzwerk al-Qaida und ihren regionalen Ablegern werden vermutet, sind aber nicht erwiesen.

(Ag.)

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