EU: Berlusconi fordert rasche Aufnahme der Türkei

Berlusconi, Erdogan
Berlusconi, Erdogan(c) EPA (Str)
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Der italienische Ministerpräsident Berlusconi versprach seinem türkischen Amts-Kollegen Erdogan, sein Land wolle der Türkei „auf verschiedenen Wegen“ helfen. Die Türkei möchte bis 2013 alle Bedingungen für einen Beitritt erfüllen.

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat sich für einen schnellen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union ausgesprochen und seinem türkischen Amtskollegen seine Hilfe zugesagt.
Nach einem Treffen mit Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch in Izmir sagte Berlusconi, sein Land wolle der Türkei auf verschiedenen Wegen helfen.

„Freunde der Türkei"

Die Türkei sei ein NATO-Land und spiele eine "sehr wichtige Rolle" im Nahen Osten, deshalb sei ihre Aufnahme im Interesse der EU, erklärte Berlusconi. Erdogan befürwortete ebenfalls eine Beschleunigung des Beitrittsprozesses. Die Routine, jedes Jahr nur Gespräche über zwei neue politische Verhandlungskapitel neu zu beginnen, müsse abgeschafft werden, sagte er, denn „die Zeit der Gesprächse sollte nicht zu lange dauern".

Rom werde versuchen, noch skeptische Mitgliedsstaaten von einem baldigen Eu-Beitritt zu überzeugen, versprach Berlusconi auf der Pressekonferenz in Izmir. Auch die beiden EU-Ratspräsidenten des kommenden Jahres, Tschechien und Schweden, hält er für „Freunde der Türkei".

Ziel: Alle Bedingungen bis 2013 erfüllen

Die Türkei führt seit 2005 Beitrittsgespräche mit der EU, doch gehen die Verhandlungen bisher nur schleppend voran. Nur acht von 35 Verhandlungskapiteln sind bisher eröffnet werden. Weitere Kapitel sind gesperrt, bis Ankara dem EU-Mitglied Zypern Häfen und Flugplätze öffnet. Auch Frankreich und Deutschland blockieren Kapitel. Dennoch bleibt die Türkei bei ihrem Ziel, bis Ende des Jahres 2013 alle Bedingungen für einen EU-Beitritt zu erfüllen.

Die EU-Kommission hatte erst in der vergangenen Woche in ihrem in Brüssel veröffentlichten Jahresbericht von Ankara weitere Reformen und Fortschritte angemahnt, unter anderem in der Frage der Menschenrechte.

(Ag.)

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