Kinderrechte: Zwölf Minderjährige in Guantánamo

Protesters take part in an Amnesty International protest in Bern
Protesters take part in an Amnesty International protest in Bern(c) REUTERS (STEFAN WERMUTH)
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Das Pentagon hat die Zahl der bisher inhaftierten Jugendlichen nach oben korrigiert. Insgesamt wurden zwölf Minderjährige gefangen gehalten – und nicht acht, wie die USA noch im Mai erklärt hatten.

SAN JUAN (ag). Seit das US-Internierungslager Guantánamo im Jänner 2002 eröffnet wurde, haben die USA dort insgesamt zwölf Minderjährige gefangen gehalten – und nicht acht, wie die USA noch im Mai erklärt hatten.

Die neue Zahl hatte eine in der Vorwoche veröffentlichte Studie des „Zentrums für die Untersuchung der Menschenrechte in Amerika“ ergeben. Die Vereinigten Staaten haben daraufhin ihre früheren Angaben offiziell korrigiert. Pentagon-Sprecher Jeffrey Gordon erklärte, die US-Regierung habe die neue Zahl dem UNO-Ausschuss für Kinderrechte übermittelt.

Gordon betonte, die USA hätten nicht absichtlich falsche Angaben darüber gemacht, wie viele Verdächtige vor ihrem 18. Lebensjahr in das Lager nach Kuba gebracht worden sind. Vielmehr wüssten viele der jüngeren Inhaftierten ihr Geburtsdatum nicht, oft nicht einmal ihr Geburtsjahr. Daher sei das genaue Alter von einigen noch immer unbekannt.

Verhandlung im Jänner

Der Studie zufolge sind acht der bisher zwölf minderjährigen Gefangenen inzwischen entlassen worden. Ein Saudi, der 2002 im Alter von 17 Jahren nach Guantánamo gekommen war, habe sich 2006 erhängt. Zwei weitere als Jugendliche Inhaftierte, heute 21 und 24 Jahre alt, müssen sich im Jänner wegen Kriegsverbrechen verantworten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2008)

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