Israel droht mit Großoffensive im Gaza-Streifen

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Wegen des fortwährenden Beschusses südisraelischer Ortschaften durch militante Palästinenser hat Israels stellvertretender Verteidigungsminister Matan Vilnai am Samstag erneut mit einer militärischen Großoffensive im Gaza-Streifen gedroht: "Diese Provokationen lassen uns keine andere Wahl". Bei einem Granatenangriff auf einen Stützpunkt der Armee waren am Vorabend acht Soldaten verletzt worden.

Seit einem neuen Gewaltausbruch Anfang November hat Israel nur dreimal begrenzte Lieferungen von Hilfsgütern für die rund 1,5 Millionen Palästinenser im abgeriegelten Gaza-Streifen durchgelassen. Auch allen Journalisten und Diplomaten wird seitdem die Einreise in das von der radikalen Hamas kontrollierte Küstengebiet verweigert.

Bei einem Granatenangriff auf einen Stützpunkt der israelischen Armee waren am Vorabend acht Soldaten verletzt worden, zwei davon schwer. Nach Militärangaben wurden insgesamt elf Mörsergranaten vom Gaza-Streifen aus auf israelisches Grenzgebiet abgefeuert. Drei hätten den Stützpunkt getroffen. Wie das israelische Radio berichtete, musste einem Soldaten wenig später im Krankenhaus ein Bein amputiert werden. Zu dem Angriff bekannte sich der bewaffnete Arm der Hamas, die "Brigaden Ezzedin al-Kassam". Ägypten hatte die Öffnung seiner Grenze zum Gaza-Streifen für drei Tage von Samstag an angekündigt, um Hunderten von Palästinensern die muslimische Pilgerfahrt nach Mekka zu ermöglichen. Der Rafah-Grenzübergang blieb allerdings am Samstag zunächst geschlossen.

Der führende Hamas-Politiker und Ex-Premier Ismail Haniyeh hatte erklärt, man wolle die im Juni durch ägyptische Vermittlung vereinbarte Waffenruhe wieder einhalten. Voraussetzung sei, dass auch Israel die Vereinbarungen respektiere. Die Hamas hatte die palästinensische Parlamentswahl vom Jänner 2006 mit großer Mehrheit gewonnen.

(APA)

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