Bangkok: Flughafen-Besetzung beendet

Bangkok: Die erste Maschine landet nach Auflösung der Blockade
Bangkok: Die erste Maschine landet nach Auflösung der Blockade(c) EPA (Ahmad Yusni)
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Der Passagier-Flugverkehr am internationalen Flughafen von Bangkok ist am Mittwoch wieder aufgenommen worden. Nächste Woche wählt das thailändische Parlament einen neuen Regierungschef.

Die Lage am internationalen Flughafen der thailändischen Hauptstadt Bangkok normalisiert sich langsam wieder: Die letzten Demonstranten, die den Flughafen eine Woche lang aus Protest gegen die Regierung blockiert hatten, zogen am Mittwochmorgen ab. Sie hatten sich zur Beendigung ihrer Aktion bereiterklärt, nachdem das Verfassungsgericht die Regierungspartei PPP am Dienstag wegen Wahlbetrugs schuldig gesprochen und aufgelöst und den Regierungschef Somchai Wongsawat entlassen hatte.

Eine von der thailändischen Ferieninsel Phuket kommende Maschine von Thai Airways landete am frühen Mittwochnachmittag (Ortszeit). Die Fluggesellschaft Thai Airways erklärte, noch im Laufe des Tages würden Maschinen nach Sydney, Neu-Delhi, Tokio, Frankfurt am Main, Seoul und Kopenhagen starten. Der Airport für Inlandsflüge wurde von den Demonstranten ebenfalls wieder freigegeben.

Wahl des neuen Premiers nächste Woche

Der innenpolitische Konflikt in Thailand ist aber noch lange nicht beendet. Übergangs-Ministerpräsident Chaowarat Chandeerakul teilte am Mittwoch mit, er gehe davon aus, dass die Abgeordneten am Montag oder Dienstag kommender Woche bei einer außerordentlichen Sitzung den Nachfolger von Somchai bestimmen würden. Dutzende der rund 230 Abgeordneten der aufgelösten PPP haben die neue Partei Puea Thai (Für Thais) gegründet und wollen den neuen Regierungschef aus ihren Reihen wählen. Aussichtsreicher Anwärter ist der frühere Innenminister und bisherige Gesundheitsminister Chalerm Yubamrung. Er ist ein enger Vertrauter des vor zwei Jahren gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra.

Die Opposition hatte bereits dem bisherigen Premier Somchai vorgeworfen, Handlanger seines im Exil lebenden Schwagers Thaksin zu sein. Sie hat bereits mit der Wiederaufnahme der Proteste gedroht, sollte der neue Regierungschef auch Verbindungen zu Thaksin haben.

Die Protestbewegung wird von der konservativen, königstreuen Elite in Bangkok getragen, die PPP wird von der armen Landbevölkerung unterstützt. König Bhumibol Adulyadej ist in der politischen Krise im Hintergrund geblieben. Bei einer kurzen Ansprache bei einer Militärparade in Bangkok am Dienstag verlor er kein Wort darüber.

(Ag./Red.)

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