Nach dem Kurswechsel in den USA und den moderaten Worten aus Deutschland sieht der iranische IAEO-Vertreter eine "umfangreiche diplomatische Lösung" in greifbarer Nähe.
Der Iran hofft nach jüngsten Äußerungen Deutschlands und der ständigen Mitglieder im UNO-Sicherheitsrat auf ein Ende der UN-Sanktionen gegen Teheran. Dies betonte der iranische Botschafter bei der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Ali Asghar Soltanieh, am Mittwoch am Rande der IAEA-Gouverneursratssitzung vor Journalisten in Wien. Die fünf ständigen Mitglieder im Sicherheitsrat und Deutschland hatten am Dienstag vor dem Rat erklärt, sie wünschten eine "umfangreiche diplomatische Lösung (des Atomstreits mit dem Iran) durch direkte Gespräche" mit Teheran.
"Wenn ich zwischen den Zeilen lese, und vielleicht bin ich nicht zu optimistisch, könnte dies ein Weg sein, mit dem sie (die UNO-Mitglieder und Deutschland) ihren Fehler korrigieren und das Engagement des Sicherheitsrats in dieser Frage beenden", betonte Soltanieh. Der Diplomat sagte, ein Kompromiss könne möglich werden, falls der UNO-Sicherheitsrat sich nicht länger mit dem iranischen Atomprogramm beschäftige.
USA wollen Politik ändern
Die USA hatten nach der Amtsübernahme von US-Präsident Barack Obama eine Änderung ihrer Politik gegenüber dem Iran angekündigt. Washington sei zum direkten Dialog mit Teheran bereit. Die fünf ständigen Sicherheitsratsmitglieder und Deutschland hatten allerdings am Dienstag in Wien darauf bestanden, dass Teheran die vor mehr als zwei Jahren begonnene Urananreicherung stoppe. Dies würde ein Ende der von New York verhängten Sanktionen bedeuten und den Weg für bessere wirtschaftliche und politische Beziehungen ebnen.
Soltanieh kritisierte Äußerungen von Experten insbesondere aus den USA, wonach die vom Iran bisher produzierten rund 1000 Kilogramm schwach angereicherten Urans ausreichen würden, um eine Atombombe herzustellen. "In vielen Ländern produzieren sie Tonnen von diesem Material", sagte der Botschafter. Die gesamte Urananreicherungsanlage in Natanz stünde unter der ständigen Überwachung der Wiener Atombehörde, was den Missbrauch für militärische Zwecke verhindere.
(Ag.)