Kissinger warnt vor "Neuauflage des Kalten Krieges"

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Der Ex-US-Außenminister hält Sanktionen gegen Russland für kontraproduktiv und erwartet eine aktivere Rolle Deutschlands im Ukraine-Konflikt.

Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger hat wegen der Ukraine-Krise vor der Gefahr einer "Neuauflage des Kalten Krieges" gewarnt. Wenn diese Gefahr nicht ernst genommen werde, "wäre das eine Tragödie", sagte Kissinger dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Russlands Präsident Wladimir Putin handle aus "strategischer Schwäche, die er als taktische Stärke tarnt", sagte Kissinger dem Bericht vom Sonntag zufolge. Fortgesetzte Sanktionen gegen Moskau hält der 91-Jährige für kontraproduktiv. Von Berlin erwartet Kissinger mehr Initiative in der Außenpolitik: "Deutschland ist heute das wichtigste Land in Europa - und es sollte sich aktiver einbringen."

Am Vortag hatte bereits der frühere sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow in Berlin angesichts der Spannungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt vor einem Rückfall in alte Zeiten gewarnt. Die Welt ist an der Schwelle zu einem neuen Kalten Krieg. Manche sagen, er hat schon begonnen." In den vergangenen Monaten habe sich ein "Zusammenbruch des Vertrauens" zwischen Ost und West vollzogen, sagte der 83-Jährige.

(APA/dpa)

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