Zivilisten, unter anderem in jüdischen Siedlungen im Westjordanland, soll nach Willen der Regierung die Selbstverteidigung erleichtert werden. Der UN-Sicherheitsrat verurteit den jüngsten Anschlag auf eine Synagoge.
Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern wird so gewaltsam ausgetragen wie lange nicht mehr. Die israelische Regierung erleichtert ihren Bürgern nun auch noch den Zugang zu Waffen.
Yitzhak Aharonovich, Israels Minister für innere Sicherheit, billigte am Donnerstag Erleichterungen bei der Ausgabe von Waffenscheinen. Wachmännern solle es nun drei Monate lang erlaubt werden, ihre Waffen mit nach Hause zu nehmen, berichtete die Nachrichtenseite "ynet". Zudem werde man die Liste von Siedlungen ausweiten, deren Einwohner Waffen tragen dürfen. Veteranen von Eliteeinheiten der Armee und Offiziere sollte es ebenfalls erlaubt werden, sich zu bewaffnen. Schon jetzt gehören bewaffnete Zivilisten zum Straßenbild in Israel.
Sicherheitsrat ruft zur Kooperation auf
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte den jüngsten Anschlag auf die Synagoge am Donnerstag in einer einstimmig verabschiedeten Erklärung verurteilt. Bei der Attacke habe es sich um einen "verabscheuungswürdigen Terrorangriff" gehandelt.
Der Sicherheitsrat rief die Konfliktparteien zur Kooperation auf. Politische Anführer und Bürger müssten gemeinsam daran arbeiten, die "Spannungen zu verringern, Gewalt zurückzuweisen, sämtliche Provokationen zu vermeiden und einen friedlichen Weg zu suchen".
Am Dienstag hatten zwei Palästinenser bei einem Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem fünf Menschen getötet. In den vergangenen Wochen war es wiederholt zu Anschlägen gekommen, weshalb Israel ankündigte, seine Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken. Experten bekräftigen die Regierung darin.
Raketen aus dem Gazastreifen
Militante Palästinenser haben nach israelischen Armeeangaben eine Rakete aus dem Gazastreifen in Richtung Meer geschossen. Insgesamt seien binnen 24 Stunden vier Geschoße in Richtung Mittelmeer abgefeuert worden, teilte die Armee am Donnerstag mit. Man gehe davon aus, dass es sich um Tests handle, mit denen die Palästinenser ihre Abschussfähigkeiten verbessern wollten.
Der 50-tägige Gaza-Krieg zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas war Ende August mit einer Waffenruhe zu Ende gegangen. Seitdem kam es mehrmals zu Verstößen und Anschlägen militanter Palästinenser auf israelischem Gebiet. Erst am Dienstag hatten zwei Palästinenser bei einem Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem fünf Menschen getötet.
(Red./APA)