Patzer: Merkel bezeichnet sich als deutsches Staatsoberhaupt

Merkel nach ihrem Versprecher
Merkel nach ihrem Versprecher(c) REUTERS (Hannibal Hanschke)
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Die deutsche Bundes-Kanzlerin Angela Merkel hat in einem Interview ihre Stellung mit der Rolle des Bundespräsidenten verwechselt - sie korrigierte sich beim zweiten Versprecher selbst.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in einem Interview einen Versprecher geleistet und ihre Stellung mit der Rolle des Bundespräsidenten verwechselt. In einem einstündigen Interview für die ARD-Sendung "Anne Will" bezeichnete sich Merkel am Sonntagabend zweimal als "deutsches Staatsoberhaupt". Tatsächlich ist aber Bundespräsident Horst Köhler das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland. Die Kanzlerin kommt als Regierungschefin aber erst an vierter Stelle - nach den Präsidenten von Bundestag und Bundesrat.

Der Fehler unterlief der Kanzlerin bei der Verteidigung ihrer Kritik am Papst, nachdem dieser die Exkommunikation des Holocaust-Leugners Richard Williamson aufgehoben hatte. Allerdings korrigierte sich die CDU-Chefin beim zweiten Mal selbst:

Die Kritik am Papst "war eine schwierige Entscheidung, aus meiner Sicht aber notwendig, weil ich als deutsches Staatsoberhaupt nach meiner Auffassung die Pflicht habe klarzumachen, dass die Leugnung des Holocaust" nicht im Raum stehen bleiben dürfe, sagte Merkel. Das habe nichts mit der persönlichen Haltung des Papstes zu tun. "Es war die Sorge, dass das Leugnen des Holocausts ohne Folgen bleiben könnte", fuhr Merkel fort. "Dazu habe ich mich geäußert. Und das muss ich als deutsches Staatsoberhaupt oder besser gesagt als deutsche Bundeskanzlerin tun." Merkels Kritik am Papst hatte zu Unruhe beim konservativen CDU-Flügel gesorgt.

(Ag.)

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