Frankreichs Premier: Jagd auf Komplizen "geht weiter"

Frankreichs Premierminister Manuel Valls:
Frankreichs Premierminister Manuel Valls: "Die Jagd geht weiter."(c) APA/EPA/IAN LANGSDON (IAN LANGSDON)
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"Ohne Zweifel" hat es Komplizen der Attentäter von Paris gegeben, wird Premierminister Manuel Valls im französischen Fernsehen zitiert. Er kündigte weitere Schritte im Kampf gegen den Terror an.

Die französische Polizei sucht nach Unterstützern der islamistischen Terroristen. Es gebe "ohne Zweifel einen Komplizen", sagte Premierminister Manuel Valls am Montag dem französischen Sender BFMTV. "Die Jagd geht weiter". Fast 5000 Polizisten schützen ab sofort die jüdischen Einrichtungen in Frankreich.

Valls kündigte weitere neue Schritte im Kampf gegen den Terrorismus an. Zunächst sollten Möglichkeiten für Abhörmaßnahmen verbessert werden. Islamistische Häftlinge sollten in den Gefängnissen isoliert werden. Zwei der Terroristen, die in der vergangenen Woche bei Anschlägen und Geiselnahmen 17 Menschen getötet hatten, waren in ihrer Haftzeit in Kontakt.

Weiterhin höchste Terrorwarnstufe

Innenminister Bernard Cazeneuve gab am Montag in Montrouge südlich von Paris die Abordnung von 4700 Polizisten und Gendarmen für die 717 jüdischen Einrichtungen des Landes wie Schulen und Synagogen bekannt. Zudem würden Soldaten zur Verstärkung geschickt. Der Minister sprach vor den Eltern einer jüdischen Schule, die in der Nähe des Anschlagsortes liegt, an dem der Islamist Amedy Coulibaly am Donnerstag eine Polizistin erschossen haben soll.

Laut Valls wird in Frankreich die höchste Terrorwarnstufe beibehalten. Zur Stärkung der inneren Sicherheit gegen Terroranschläge mobilisiert Frankreich 10.000 Soldaten. Sie sollen nach den Worten von Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian "an sensiblen Punkten des Landes" eingesetzt werden.

Präsident François Hollande, in Frankreich oberster Befehlshaber der Streitkräfte, habe die Militärs mit Blick auf das Ausmaß der Bedrohung zur Beteiligung an der Sicherung aufgefordert, sagte Le Drian am Montag nach einer Sitzung des für innere Sicherheit zuständigen Kabinettsteils mit dem Staatschef. Zuvor hatte Premierminister Manuel Valls angekündigt, wegen der unveränderten Sicherheitslage bleibe die höchste Terrorwarnstufe in Kraft.

Nach Le Drians Angaben ist es das erste Mal, dass die Streitkräfte im Inneren so zum Einsatz kommen. Innenminister Bernard Cazeneuve hatte zuvor angekündigt, dass 4700 Polizisten und Gendarmen für den Schutz der 717 jüdischen Einrichtungen des Landes wie Schulen und Synagogen abgeordnet würden. Bereits jetzt sind landesweit tausende Polizisten, Gendarmen und Soldaten im Einsatz.

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(APA/dpa/AFP)

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