Frankreich: Festgenommene sollen Bandenkriminelle sein

Archivbild - Die französischen Ermittler nahmen angeblich einen Österreicher wegen Terrorverdachts fest.
Archivbild - Die französischen Ermittler nahmen angeblich einen Österreicher wegen Terrorverdachts fest.(c) APA/EPA/ETIENNE LAURENT
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Unter den verhafteten Tschetschenen befindet sich entgegen ersten Berichten kein österreichischer Staatsbürger. Es gibt auch keine Hinweise auf Anschlagspläne.

Die am Dienstag in Südfrankreich festgenommen fünf Tschetschenen sind Ermittlern zufolge in der Bandenkriminalität zu verorten und den Anti-Terror-Diensten nicht bekannt. Staatsanwalt Yvon Calvet betonte in Béziers nahe Montpellier, es sei derzeit "kein Attentats-Projekt" der russischen Staatsbürger bekannt. 

Die fünf Männer wurden am Montagabend in Béziers sowie in Saint Jean de Védas nahe Montpellier festgenommen. Der Chef der Kriminalpolizei von Montpellier, Gilles Soulié, sagte, bei Wohnungsdurchsuchungen sei "extrem gefährliches explosives Material" gefunden worden, das "viel Schaden anrichten kann". Auch Soulié betonte aber: "Wir haben nicht festgestellt, ob ein Attentats-Projekt im Gange war." Es gehe zunächst um "Herstellung und Besitz von Sprengstoff". Staatsanwalt Calvet sagte, es gebe keinerlei "radikal-religiösen" Hintergrund.

Doch kein Österreicher festgenommen

Entgegen ersten Berichten befindet sich kein österreichischer Staatsbürger unter den festgenommenen Personen. Das französische Internetportal "France3-Regions" hatte zunächst berichtet, dass auch ein Österreicher unter den Verhafteten gewesen sein soll, und dass es um die Planung von Anschlägen in Österreich gehe. Die französische Polizei prüfe Spuren zu möglichen Anschlagsplänen in Österreich, hieß es.

Das Innenministerium dementierte hingegen einen Zusammenhang mit Österreich.

Nach den Mehrfachmorden von Paris vergeht kaum ein Tag, an dem in Europa keine Razzien gegen jihadistisch motivierte Gruppen stattfinden. Nach Schießereien und Festnahmen in Belgien und Deutschland waren am Dienstag wieder Berlin und Brandenburg Schauplatz von Großaktionen. Insgesamt gab es 13 Hausdurchsuchungen gegen Mitglieder eines verdächtigen Moscheevereins, der Kämpfer für den Dschihad angeworben, radikalisiert sowie finanziell und logistisch unterstützt haben soll. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft seien Bankunterlagen, Laptops, Festplatten und Smartphones sichergestellt worden. Hinweise auf Anschläge in Deutschland fanden die Behörden jedoch nicht. 

(APA/Red.)

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