AKP bleibt stärkste Kraft in türkischen Kommunen

Die islamisch-konservative Regierungspartei AKP des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan hat ihre Rolle als stärkste Kraft trotz einiger Verluste bei der Kommunalwahl behauptet. Türkischen Medien berichteten am Sonntag nach Auszählung von mehr als 50 Prozent der Stimmen, die AKP werde erneut den Bürgermeister der Hauptstadt Ankara stellen, und liege auch in Istanbul vorne.

Die AKP scheiterte mit dem Versuch, der pro-kurdischen DTP die kommunale Mehrheit in Diyarbakir im Südosten abzunehmen. Die Wahl wurde von Gewalttaten mit mindestens fünf Toten und etwa 100 Verletzten überschattet.

Die Wahl ist auch ein politischer Stimmungstest für Erdogans Partei. Nach Auszählung von rund 53 Prozent der Stimmen hat die AKP zusammengerechnet 39,5 Prozent erhalten. Die laizistische CHP kam auf 20,2 Prozent, die nationalistische MHP erhielt 16,7 Prozent. Bei der letzten Kommunalwahl im Jahr 2004 hatte die AKP zusammengerechnet 41,7 Prozent erhalten, die CHP kam auf 18,3 die MHP auf 10,1 Prozent. Zu der Wahl am Sonntag waren mehr als 48 Millionen Stimmberechtigte aufgerufen.

Im Vorfeld hatte es Streit um das Wählerregister gegeben, nachdem mehrere Millionen zusätzlicher Stimmberechtigter eingetragen worden waren. In den Städten Kars, Van, Diyarbakir, Sanliurfa und Kayseri wurden nach Medienberichten bei den Wahllokalen insgesamt mindestens sechs Männer getötet. Bei Kämpfen zwischen Familienclans und Anhängern unterschiedlicher Parteien habe es zudem Verletzte gegeben.

(APA)

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