Paris fordert mehr Anti-Terror-Engagement in Afrika

Tausende Menschen sind nach Boko-Haram-Angriffen geflohen.
Tausende Menschen sind nach Boko-Haram-Angriffen geflohen. REUTERS
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Präsident Hollande ruft vor allem die USA und Russland zum Handeln auf. Frankreich könne nicht überall die einzige Macht sein, die aktiv wird.

Frankreichs Präsident Francois Hollande drängt auf mehr internationales Engagement im Kampf gegen Terrorgruppen in Afrika. Paris, das selbst in mehreren Konflikten in Afrika aktiv ist, will die Last der Einsätze künftig auf mehreren Schultern verteilen."Frankreich kann nicht die einzige Macht in der Welt sein, die handelt", sagte Hollande am Donnerstag im Elysée-Palast in Paris. 

Vor allem die USA und Russland sprach er explizit an mit den Worten: "Erteilt keine Lektionen, sondern werdet aktiv." Frankreich werde unter anderem im Krisenstaat Libyen, im Kampf gegen die Islamistengruppe Boko Haram in Nigeria und bei der Bekämpfung von Extremisten in der Sahel-Zone zu Hilfe gerufen. "Wir müssen den Afrikanern viel mehr dabei helfen, gegen den Terrorismus vorzugehen. Wenn wir es nicht tun, dann wird es neue Staaten geben, die destabilisiert werden." Frankreich werde seine Verantwortung übernehmen, "aber nicht überall".

Unter Hollande hatte Frankreich Militäreinsätze in Mali und in der Zentralafrikanischen Republik gestartet und beteiligt sich an den Luftangriffen gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) im Irak. Die frühere Kolonialmacht Frankreich hat immer wieder mehr Unterstützung etwa von der EU gefordert.

Schwere Gefechte mit Boko Haram

Das kamerunische Militär meldete unterdessen schwere Gefechten mit der nigerianischen Terrorgruppe Boko Haram nach einem neuerlichen Angriff auf ihre Stellungen. Dabei tötete sie nach eigenen Angaben mindestens 50 Islamisten. Die Kämpfer hätten am Mittwoch Stellungen der Truppen angegriffen.

Wie viele Zivilisten bei den Kämpfen ums Leben gekommen sind, war unklar. Die regionale Zeitung "L'Oeil du Sahel" sprach von mindestens 400 Opfern, während andere Medien die Toten auf rund 70 bezifferten. 

(APA/red)

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