Tadschikischer Oppositioneller in Istanbul erschossen

Unternehmer Umarali Kuwatow lebte im türkischen Exil. Erst vor ein paar Tagen waren in Tadschikistan Parlamentswahlen abgehalten worden.

Im Istanbuler Stadtbezirk Fatih ist am späten Donnerstagabend der tadschikische Unternehmer und Exilpolitiker Umarali Kuwatow erschossen worden. Dem Täter, der Kuwatow mit einem Schuss tötete, gelang die Flucht. 

Kuwatow war Anführer der Bewegung "Gruppe 24". Der Unternehmer musste vor ein paar Jahren aufgrund von Konflikten mit dem Regime des langjährigen Präsidenten Emomali Rachmon das Land verlassen. Seitdem warb er von seinem türkischen Exil aus für ein "Tadschikistan ohne Rachmon". Zuletzt rief er im vergangenen Oktober zu einer Demonstration in der Hauptstadt Duschanbe auf; aus Angst vor Repressionen versammelten sich aber weder Bürger, noch flog Kuwatow - wie vorher in Medien angekündigt - in sein Heimatland ein.

Emomali Rachmon ist der langjährige, autokratische Präsident der zentralasiatischen Republik, der erst im November 2013 im Amt bestätigt worden war. Vergangenen Sonntag fanden in dem verarmten Land Parlamentswahlen statt. Auch sie brachten eine erwartete Mehrheit für die Präsidentenpartei. Tadschikstans Wirtschaft ist stark von Rücküberweisungen seiner Arbeitsmigranten in Russland abhängig. Seit Russland in eine Wirtschaftskrise geschlittert ist, ist die soziale Lage in der zentralasiatischen Republik sehr angespannt.

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