Nordkorea: Grobe Pannen rund um Raketenstart

MUSUDAN RI, NORTH KOREA launch facility
MUSUDAN RI, NORTH KOREA launch facility(c) AP ()
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Satellitenfotos von Nordkoreas Raketenstart zeigen eine Rakete, aus deren Antrieb Rauch und Flammen kommen. China stellt sich im Streit um eine Verurteilung durch die UNO hinter Nordkorea.

Ein US-Institut hat am Dienstag die wohl ersten Satellitenfotos von Nordkoreas jüngstem Raketenstart veröffentlicht. Die Bilder wurden nach Angaben des Institute for Science und International Security in Washington vom Fotodienst DigitalGlobe wenige Kilometer vom Abschussort der nordkoreanischen Rakete in Musudan-ri an der Nordostküste Nordkoreas aufgenommen. Sie zeigen eine Rakete, aus deren Antrieb Rauch und Flammen kommen.

Pjöngjang hatte am Sonntag ungeachtet aller internationalen Proteste eine Rakete gestartet. Nach nordkoreanischen Angaben beförderte sie einen Kommunikationssatelliten mit dem Namen "Helles Licht" ins All. Die USA, Japan und Südkorea werfen dem stalinistisch regierten Land jedoch vor, eine Langstreckenrakete getestet zu haben. Nach Erkenntnissen der USA, Südkoreas, Japans und der USA wurde kein Objekt auf eine Umlaufbahn in den Weltraum gebracht. Die Rakete sei in den Pazifik gestürzt.

Pannen rund um den Raketenstart

Die südkoreanische Zeitung "Joong Ang Ilbo" berichtete unterdessen über weitere Pannen bei dem Raketenstart. Ein nordkoreanisches Schiff, das mit dem Einsammeln von Trümmern der Rakete beauftragt war, habe seine Fahrt wegen technischer Probleme abbrechen müssen, schrieb das Blatt unter Berufung auf südkoreanische Geheimdienstkreise.

Außerderm sei ein Jagdflugzeug vom Typ Mig-21, das den Abschussort schützen sollte, abgestürzt. Das habe ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums bestätigt. Das nordkoreanische Militär weiß laut dem Bericht außerdem nicht, was mit der Trägerrakete geschah. Es verfüge nicht über Radargeräte, die den Raketenflug über tausende Kilometer verfolgen könnten.

Der UNO-Sicherheitsrat konnte sich am Sonntagabend nicht auf eine Verurteilung des Raketenstarts einigen. Die USA drängen aber weiterhin auf eine gemeinsame Reaktion, sie drängen gemeinsam mit Frankreich, Japan und Großbritannien auf eine scharfe Verurteilung Nordkoreas. China hat sich in dem Streit klar hinter Nordkorea gestellt. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Jiang Yu, betonte am Dienstag in Peking das Recht eines Landes auf die "friedliche Nutzung" der Raumfahrt. Der UNO-Sicherheitsrat solle dies in "umsichtiger Weise" berücksichtigen.

(c) AP/DigitalGlobe

(Ag.)

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