Burma wirft Bomben ab, Peking schickt Kampfjets

Symbolbild: Chinesisches Militär
Symbolbild: Chinesisches Militär REUTERS
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Bei dem Bombenabwurf in der chinesischen Grenzregion starben fünf Menschen. Peking will weitere burmesische Militärflugzeuge "verjagen".

Bei dem Bombenabwurf durch ein burmesisches Kampfflugzeug sind in der chinesischen Grenzregion fünf Menschen getötet worden. Als Reaktion schickte Peking mehrere Kampfjets in das Gebiet in der südwestlichen Provinz Yunnan, um weitere burmesische Militärflugzeuge "zu verjagen", berichtete Xinhua am Samstag. Am Sonntag sicherte Regierungschef Li Keqiang seinen Bürgern "entschlossenen Schutz" zu.

Die Bombe schlug am Freitag in ein Zuckerrohrfeld nahe der Stadt Lincang ein. Fünf Arbeiter seien getötet und acht weitere verletzt worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Wochenende. Die chinesische Luftwaffe hatte noch am Freitag mehrere Kampfjets aufsteigen lassen, wie ein Militärsprecher Xinhua sagte.

Burmesischer Botschafter vorgeladen

Der Botschafter von Burma (Myanmar) wurde ins Außenministerium in Peking vorgeladen. Dabei habe Vize-Außenminister Liu Zhenmin eine "gründliche Untersuchung" gefordert. Zudem müsse Burma dafür sorgen, dass sich derartige Zwischenfälle nicht wiederholten. Pekings Regierungschef Li sagte am Sonntag vor Journalisten, sein Mitgefühl gelte den Opfern und ihren Familien. "Wir haben die Verantwortung und Fähigkeit, die Sicherheit und Stabilität der China-Myanmar-Grenze sicherzustellen. Wir werden die Leben und das Eigentum unserer Bürger entschlossen schützen."

Das burmesische Präsidialamt erklärte, die Streitkräfte hätten ausschließlich Ziele im Land selbst angegriffen. Außerdem sei die chinesische Armee über die Einsätze informiert gewesen.

Seit Anfang Februar geht die burmesische Armee in der an China grenzenden Provinz Shan gegen Rebellen einer ethnischen Minderheit vor. Die Region hat dort den Notstand ausgerufen. Laut Xinhua sind bereits mehr als 30.000 Menschen aus Burma nach Yunnan geflohen. Peking sieht dies mit Beunruhigung. Bei der Rebellengruppe handelt es um die MNDAA, die aus Überresten der Kommunistischen Partei Burmas gebildet wurde. Diese kämpfte bis 1989 mit chinesischer Hilfe gegen die Regierung. Burma hat China jüngst vorgeworfen, dass unter den Rebellen auch Söldner aus der Volksrepublik kämpfen. Die "Terrorangriffe" von chinesischem Gebiet aus müssten unterbunden werden.

(APA/AFP/Reuters)

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