Israel: Netanjahu kämpft um die Wiederwahl

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Bis 21.00 Uhr haben die Wahllokale geöffnet, Umfragen sahen zuletzt Herausforderer Isaac Herzog von der oppositionellen Arbeitspartei im Vorteil.

In Israel haben Dienstagfrüh die mit Spannung erwarteten vorgezogenen Parlamentswahlen begonnen. Die Wahllokale öffneten um 06.00 Uhr und sollten bis 21.00 Uhr geöffnet bleiben. Knapp sechs Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, über die Vergabe der 120 Sitze in der Knesset zu entscheiden. Erste Prognosen werden unmittelbar nach der Schließung der Wahllokale erwartet.

Von dem Ergebnis hängt auch ab, ob der seit 2009 amtierende Ministerpräsident Benjamin Netanyahu im Amt bleibt. Herausforderer Isaac Herzog, Spitzenkandidat eines Mitte-links-Bündnisses, hat laut Umfragen gute Chancen, Chef der stärksten Fraktion zu werden. Netanyahu, Vorsitzender der konservativen Likud-Partei, könnte aber trotzdem die besseren Aussichten haben, Bündnispartner für eine neue Koalition zu finden.

Die Kandidaten hatten sich am Montag einen letzten heftigen Schlagabtausch geliefert. Dabei lehnte Netanyahu für den Fall seiner Wiederwahl einen Palästinenserstaat ab. Er rückte zudem die Einheit Jerusalems in den Mittelpunkt und kündigte tausende neue Siedlerwohnungen an.

Herzog sagte bei einem Besuch an der Klagemauer in Jerusalem, er sei "besser als jeder andere Kandidat in der Lage, Jerusalem und seine Bewohner zu schützen - und zwar mit Taten und nicht nur mit Worten". In seinem Wahlkampf hatten soziale und wirtschaftliche Fragen eine zentrale Rolle gespielt.

(APA/AFP)

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