Der Vize-Wirtschaftsminister lädt den Papst zum Türkei-Pavillon nach Mailand ein. Die Archive der Türkei stünden allen Historikern offen.
Nach den Spannungen rund um Aussagen des Papstes zum Armenien-Genozid, ist die Türkei nun offenbar um Entspannung bemüht. Vize-Wirtschaftminister Adnan Yildirim lud Franziskus am Montag nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA ein, der Eröffnung des türkischen EXPO-Pavillons am Freitag in Mailand beizuwohnen.
"Der Heilige Vater hat Worte ausgesprochen, mit denen die Türkei und wahrscheinlich auch der Vatikan nicht gerechnet hatte. Die Türkei steht seit jeher allen Historikern der Welt offen und ist bereit, ihre internationalen Archive zu öffnen", betonte Yildirim bei der Vorstellung des türkischen Pavillons. Die Türkei sei "gegen alle Völkermorde der Welt".
"Erster Völkermord im 20. Jahrhundert"
Franziskus hatte die Gräueltaten an den Armeniern im Osmanischen Reich vor 100 Jahren als "ersten Völkermord im 20. Jahrhundert" bezeichnet. Die Türkei lehnt es als Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reichs strikt ab, von Genozid zu sprechen. Den Gräueltaten waren nach armenischen Angaben 1,5 Millionen Menschen zum Opfer gefallen. Die Türkei geht von deutlich weniger Toten aus.
(APA)