IS: Hussein-Verbündeter offenbar bei Einsatz getötet

Archivbild: Izzat (Ezzat) Ibrahim al-Douri
Archivbild: Izzat (Ezzat) Ibrahim al-Douri (c) APA/EPA/JAMAL NASRALLAH (JAMAL NASRALLAH)
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Izzat Ibrahim al-Douri, ein wichtiger Verbündeter des IS sowie des früheren Diktators Saddam Hussein, kam bei einer groß angelegten Militäraktion ums Leben.

Im Kampf gegen die jihadistische Organisation "Islamischer Staat" (IS) im Irak ist nach offiziellen Angaben ein wichtiger Verbündeter der Extremistenmiliz getötet worden. Izzat (Ezzat) Ibrahim al-Douri sei bei einem groß angelegten Militäreinsatz ums Leben gekommen, sagte der Gouverneur der Provinz Salahuddin am Freitag dem Sender Al-Arabiya.

Dazu wurde ein Foto einer Leiche gezeigt, die Douri ähnlich sieht. Ein Sprecher der irakischen Baath-Partei dementierte den Tod Douris umgehend im Gespräch mit dem TV-Sender Al-Hadath.

Douri gehörte zum inneren Machtzirkel des früheren Diktators Saddam Hussein und war dessen letzter enger Vertrauter, der sich noch auf der Flucht befand. Er soll ein Drahtzieher des Aufstandes gegen die von Schiiten geführte Zentralregierung in Bagdad sein.

Douri schwor IS die Treue

Im vergangenen Jahr waren Aufnahmen aufgetaucht, in denen Duri angeblich den IS-Extremisten die Treue schwört. Die radikalen Islamisten stellten sich damit als Befreier sunnitischer Gebiete dar.

Der IS nahm im vergangenen Jahr weite Teile des Nordiraks ein und ermordete oder versklavte bei seinem Vormarsch tausende Zivilisten. Inzwischen wird die Miliz auch mit internationaler Hilfe zurückgedrängt: So ist Saddams Heimatstadt Tikrit wieder in der Hand der Regierung. Der langjährige Machthaber, der 2003 gestürzt und 2006 hingerichtet wurde, war Sunnit. Auch bei den IS-Anhängern handelt es sich um Sunniten. Sie wollen aber der Bevölkerung eine besonders radikale Auslegung der Glaubensrichtung aufzwingen. Bei dem IS-Vormarsch Richtung Bagdad verbündeten sich viele Saddam-Anhänger mit der Miliz.

Zuletzt konnte der IS wieder Erfolge verbuchen: So baten die Behörden in der Stadt Ramadi am Freitag um Verstärkung. Andernfalls könnte die Hauptstadt der Provinz Anbar in die Hände der Extremisten fallen.

(APA/Reuters)

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