Es gebe keine militärische Lösung für die Tragödie im Mittelmeer, sagte der UN-Generalsekretär. Mogherini sieht Fortschritte in der Akzeptanz des Flüchtlingsproblems durch Europa.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat sich gegen die Möglichkeit einer Zerstörung der für den Menschenschmuggel genutzten Boote zur Eindämmung der Schlepperkriminalität im Mittelmeer ausgesprochen, wie es zurzeit in der EU diskutiert wird. "Es gibt keine militärische Lösung für die humanitäre Tragödie im Mittelmeer", sagte Ban in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung "Secolo XIX".
Der UN-Generalsekretär sprach sich zur Förderung legaler Einwanderungswege nach Europa. "Man muss den vielen Menschen auf der Flucht vor Kriegen das Asylrecht garantieren. Die UNO ist bereit, zu diesem Zweck mit Europa eng zusammenzuarbeiten. Die gesamte UNO ist bereit, Unterstützung zu leisten", so Ban.
UN: Keine Alternative zum Dialog in Libyen
Der UN-General zeigte sich wegen der instabilen Lage in Libyen besorgt, meinte jedoch, dass es keine Alternativen zum Dialog gebe. Sein Sondergesandter Bernardino Leon und dessen Team würden unermüdlich arbeiten, um zu einer Kompromisslösung in Libyen zu gelangen. Wegen den Anschläge und des Extremismus sei es notwendig, so rasch wie möglich eine politische Lösung zur Krise in Libyen zu finden.
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini will nächste Woche mit Ban die Flüchtlingsproblematik besprechen. "Man muss vor allem die Gewalttätigkeiten der Schlepperbanden gegen Flüchtlinge stoppen", sagte die EU-Außenbeauftragte im Interview mit der Tageszeitung "La Repubblica" am Sonntag. Mogherini stellte Fortschritte bei der Diskussion über das Flüchtlingsthema in Europa fest. "Endlich wird die Flüchtlingsproblematik nicht mehr als Problem Italiens, Griechenlands oder Maltas sonder als gesamteuropäisches Problem betrachtet", so Mogherini.
(APA)