Geheimverhandlungen zwischen Israel und Hamas

REUTERS
  • Drucken

Die Regierung in Jerusalem und die palästinensischen Extremisten führen laut Medienberichten Gespräche.

Seit mehreren Wochen führen offizielle Vertreter der israelischen Regierung und des Militärs geheime Gespräche mit der Hamas, die von Israel als Terrororganisation eingestuft wird. Das Ziel sei, langfristig die gegenwärtige Ruhe an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen zu bewahren, berichtet das israelische Internetportal "Ynet".

Zuletzt war es am israelischen Unabhängigkeitstag, am 23. April, zu einem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen und einem israelischen Luftschlag gekommen. Allerdings handelte es sich um einen vereinzelten Zwischenfall. Sonst war es an der Grenze weitgehend ruhig.

Im Vorjahr hatte nach palästinensischen Raketenangriffen die israelische Armee im Juli und August den Gazastreifen angegriffen. Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen wurden laut UNO rund 2.200 Palästinenser getötet. Auf israelischer Seite starben 73 Menschen.

Wiederaufbau des Gazastreifens

Laut "Ynet" laufen die teils direkten, teils indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas bereits seit mehreren Wochen. Drei Monate vor den Wahlen habe Israel einen konkreten und detaillierten Vorschlag der Hamas für eine Waffenruhevereinbarung für die Dauer von fünf bis zehn Jahren erhalten. Israel habe zwar nicht offiziell reagiert, die Gelegenheit für einen Dialog aber wahrgenommen.

Den Angaben zufolge geht es bei den Gesprächen um den Wiederaufbau des Gazastreifens, die Wasser- und Elektrizitätsversorgung und den Bau eines Hafens. Dabei habe sich Katar als Vermittler angeboten. Auch der Schweizer Attaché in Ramallah soll in dieser Angelegenheit aktiv sein.

Die neue Haltung Israels gegenüber der Hamas stößt aber bei der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah auf wenig Gegenliebe, weil sie sich umgangen fühlt. Auch die USA und Ägypten seien nicht begeistert, so "Ynet".

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.