:-( Der missglückte Kampagnen-Beginn von Carly Fiorina

Carly Fiorina will US-Präsidentin werden und ist damit bisher die einzige Frau im Rennen um das republikanische Wahlkampf-Ticket.
Carly Fiorina will US-Präsidentin werden und ist damit bisher die einzige Frau im Rennen um das republikanische Wahlkampf-Ticket.(c) REUTERS
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Die Ex-Chefin von HP gilt als chancenlos im Match um das republikanische US-Präsidenschafts-Ticket. Ein Smiley-Symbol brachte ihr Häme ein.

Als ehemalige Chefin eines Technologie-Konzern ist es eher peinlich, wenn die Webseiten-Domain mit dem eigenen Namen nicht rechtzeitig registriert wurde - vor allem wenn man plant, Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden. So gab es zum Kampagnen-Start der republikanischen Kandidatin und Ex-Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina gleich einmal Häme. Denn die Website www.carlyfiorina.org ging online, im Besitz eines Ex-HP-Mitarbeiters, der seinen Unmut über Kündigungen bei HP in Form von unglücklichen Smileys ausdrückt. Ein :-( pro gekündigtem Mitarbeiter unter Fiorinas Führung, also rund 30.000.

Laut Umfragen chancenlos

Der Spott wird vergehen, doch die Chance auf die Präsidentschaft wird wohl nicht kommen. "Ich denke, ich bin die Beste für den Job, weil ich verstehe, wie die Wirtschaft funktioniert", sagte die 60-Jährige dem TV-Sender ABC am Montag. Ihre Partei-Konkurrenz, die Senatoren Rand Paul und Marco Rubio sowie der ehemalige Florida-Gouverneur Jeb Bush liegen in Umfragen weit voraus. Selbst die schillernde TV-Figur des Unternehmers Donald Trump liegt in manchen Bundesstaaten vor Fiorina.

Die aus Texas stammende Tochter eines Bundesrichters brach ihr Jusstudium ab, machte aber noch zwei Abschlüsse in Wirtschaft und Naturwissenschaften. Von einem Job als Assistentin in einer kleinen Immobilienfirma arbeitete sie sich bis an die Spitze des Computerriesen HP hoch. Nachdem sie eine Übernahme des Konkurrenten Compaq gegen alle Bedenken durchgedrückt hatte und Finanzziele nicht erreichte, wurde sie 2005 schließlich aus dem Chefsessel gedrängt.

Politkarriere bis jetzt ohne Amt

Unter Republikanern ist Fiorina keine Unbekannte. 2008 beriet sie Senator John McCain in dessen Präsidentschaftswahlkampf und bewarb sich 2010 erfolglos als Senatorin für Kalifornien.

Am Sonntagabend (Ortszeit) hatte auch der Neurochirurg Ben Carson seine Kandidatur angekündigt. Der Afroamerikaner kommt aus sehr armen Verhältnissen, gilt als Pionier der operativen Trennung siamesischer Zwillinge und ist ein äußerst konservativer Tea-Party-Mann.

>> Die echte Kampagnen-Seite von Carly Fiorina

(APA/dpa/Red.)

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