Auf der ägyptischen Halbinsel Sinai wurden dutzende ägyptische Soldaten und Extremisten getötet. Der IS will Urheber des Terrors sein.
Bei einer der schwersten Anschlagsserien auf dem ägyptischen Sinai sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen am Mittwoch mehr als 70 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 36 Soldaten und Zivilisten sowie 38 Angreifer seien getötet worden, teilten Vertreter von Sicherheits- und Gesundheitsbehörden mit.
Etwa 70 Attentäter hätten fünf Kontrollpunkte im Norden der Halbinsel zur gleichen Zeit angegriffen, sagte ein Armee-Sprecher.
Die Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) hat sich am Mittwoch zu der Anschlagsserie auf der Sinai-Halbinsel bekannt. Die "Löwen des Kalifats" hätten zeitgleich mehr als 15 Kontrollposten der Armee angegriffen, erklärte die Gruppe in einer im Internet veröffentlichten Mitteilung.
Bei den darauffolgenden Kämpfen zwischen Extremisten und der ägyptischen Armee seien mindestens 22 Angreifer getötet worden. Auch zehn Soldaten seien umgekommen oder verwundet worden. Auch Polizisten könnten getötet worden seien. Quellen aus Sicherheitskreisen sprachen sogar von mindestens 30 toten Soldaten, 50 Verletzten und einer Autobombe, die explodiert sei. Eine Untergruppe des Islamischen Staats in Ägypten bekannte sich auf Twitter zu den Anschlägen.
Angriffe auf Regierungseinrichtungen steigen
Bei einem der Angriffe sei eine Autobombe an einem Kontrollpunkt der Armee östlich der Ortschaft Al-Arish gezündet worden. Vier weitere Anschläge gab es demnach zeitgleich gegen von der Armee errichtete Straßensperren in der Gegend. Überdies habe es Zusammenstöße zwischen Soldaten und Angreifern gegeben.
Nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohamed Mursi 2013 haben islamistische Gruppen ihre Angriffe auf Regierungseinrichtungen auf der Halbinsel massiv verstärkt. Hunderte Polizisten und Soldaten wurden dabei getötet. Die aktivste Extremistengruppe in der Region ist die Sinai-Provinz, die sich der Islamistenmiliz Islamischer Staat angeschlossen hat. Die Halbinsel ist auch ein beliebtes Touristenziel.
(APA/Reuters)