Die Luftangriffe auf die kurdische PKK im Irak hätten Dienstagnacht ihren bisherigen Höhepunkt erreicht, sagt ein Regierungsbeamter.
Die Türkei hat nach faktischen Aufkündigung des Friedensprozesses mit den Kurden ihre Luftangriffe auf die PKK ausgeweitet. Sechs Ziele im Irak hätten die F-16 Kampfjets in der Nacht auf Mittwoch angeflogen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Darunter Depots, Höhlen und Schutzräume. Damit handle es sich um die schwersten Luftangriffe der türkischen Regierung auf Stellungen der kurdischen Arbeiterpartei PKK seit vergangenem Freitag. "Die Anschläge in der Nacht waren die größten seit Beginn der Offensive vergangene Woche", sagte ein türkischer Regierungsbeamter gegenüber Reuters.
Bei den Luftangriffen der türkischen Armee auf PKK-Rückzugsgebiete in den nordirakischen Kandil-Bergen seien mindestens 200 PKK-Kämpfer getötet worden, berichtet der deutsche Nachrichtensender ARD. Der Sender beruft sich auf türkische Medienberichte. Seit Dienstag werden erstmals auch Stellungen der Kurdenrebellen auf türkischem Boden angegriffen. Bei den Razzien gegen mutmaßliche Mitglieder der PKK, der radikalislamischen IS-Miliz sowie verbotene linke Gruppen seien bisher in 39 Provinzen insgesamt 1.302 Menschen festgenommen worden.
Türkisches Parlament berät über Vorgehen
Am Mittwoch stehen die Militäraktionen gegen die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) und die Kurden auch auf der Tagesordnung des türkischen Parlaments. Die oppositionelle pro-kurdische Partei HDP hatte die Sondersitzung beantragt, wie das Büro des Ministerpräsidenten bekanntgab. Zudem sollte in der nicht-öffentlichen Sitzung auch über die Forderung von Präsident Recep Tayyip Erdogan beraten werden, die Immunität von Abgeordneten aufzuheben, denen er Verbindungen zur PKK unterstellt.
(Reuters)