Türkei: "Umfangreiche Schlacht" gegen IS

Die Anti-IS-Offensive der USA soll von türkischen Stützpunkten ausgehen.
Die Anti-IS-Offensive der USA soll von türkischen Stützpunkten ausgehen.REUTERS
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Die Türkei will die mit den USA geführte Offensive gegen den IS ausweiten. Syrien fordert, dass Miltäraktionen mit der Assad-Regierung abgestimmt sein müssen.

Die Türkei hat eine "umfangreiche Schlacht" gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Norden Syriens angekündigt. Die Offensive der von den USA angeführten Anti-IS-Allianz werde von türkischen Luftwaffenstützpunkten ausgehen, sagte der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu am Mittwoch bei einem Besuch in Malaysia. Derzeit träfen bemannte und unbemannte amerikanische Flugzeuge ein, um die Operation vorzubereiten.

Syrien forderte indes, dass Militäraktionen in dem Land mit der Regierung in Damaskus abgestimmt sein müssten. Ansonsten wären sie eine Verletzung der Souveränität Syriens, sagte Außenminister Walid al-Mualem. Solche Aktionen wären eine Verletzung der Souveränität Syriens, sagte Außenminister Walid al-Moualem nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens vom Mittwoch.

Die Türkei hat nach monatelangem Zögern Ende Juli erstmals Stellungen der IS-Extremisten in Syrien angegriffen. Zudem erlaubte die Türkei den USA, unter anderem den Luftwaffenstützpunkt Incirlik für Luftangriffe zu nutzen. Seit Monaten fliegt die von den USA angeführte Allianz Angriffe gegen den IS in Syrien und im Irak.

USA und Türkei: Unterschiedliche Interessen

Die USA und die Türkei verfolgen allerdings unterschiedliche Interessen in dem Kampf. Die Türkei will eine Sicherheitszone jenseits ihrer Grenze zu Syrien schaffen. In diese Zone sollen dann die 1,7 Millionen syrischen Flüchtlinge zurückkehren, die derzeit nahe der Grenze auf türkischem Territorium campieren. Für die USA ist eine solche Zone erklärtermaßen nicht das Hauptziel des Luftkrieges. Sie haben angekündigt, mit Luftangriffen die von den USA ausgebildeten syrischen Rebellen gegen alle Gegner zu unterstützen, auch gegen syrische Regierungstruppen. Das war offenbar auch der Anlass für die Warnung des syrischen Außenministers.

Die türkische Regierung setzt außerdem darauf, den zunehmenden Einfluss der Kurden zu begrenzen. Sie bombardierten nicht nur IS-Stellungen in Syrien, sondern auch Einrichtungen der Kurdischen Arbeiterpartei PKK im eigenen Land und im Nordirak. Beobachtern zufolge waren die Angriffe auf die PKK weit heftiger als die gegen den IS. Außerdem sollen die türkischen Truppen auch kurdische Kämpfer in Syrien angegriffen haben, die dort mit den USA kooperieren.

Eine Sicherheitszone entlang der türkisch-syrischen Grenze dürfte nach Einschätzung von Diplomaten für den IS ein schwerer Rückschlag sein, denn ein großer Teil des Nachschubs und neuer Kämpfer kam bislang über diese Grenze.

(APA/Reuters)

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