Palästinenser-Botschafter beschwert sich über Kurz

Der Botschafter Palästinas in Wien, Salah Abdel Shafi
Der Botschafter Palästinas in Wien, Salah Abdel ShafiClemens Fabry
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Dass der tödliche Anschlag jüdischer Extremisten auf eine Palästinenserfamilie von Österreich nicht verurteilt worden sei, sei skandalös. Bei Terror gegen Juden reagiere Wien dagegen rasch.

Die Ermordung eines palästinensischen Kleinkindes sowie dessen Vaters im Zuge eines Brandanschlags durch jüdische Siedler im Westjordanland Ende Juli hat nun auch politische Konsequenzen in Österreich: Der Botschafter Palästinas in Wien, Salah Abdel Shafi, beschwerte sich am Montag in einem offenen Brief darüber, dass das Verbrechen von Seiten der österreichischen Regierung bzw. des Außenministeriums nicht verurteilt worden sei.

Die Gewaltat hatte weltweit eine Welle der Empörung ausgelöst, sogar in weiten Kreisen der israelischen Bevölkerung selbst. Zahlreiche europäische Regierungen und UN-Chef Ban ki-Moon hatten die Bestrafung der Täter gefordert. "Mit Erstaunen muss ich feststellen, dass sich Minister Sebastian Kurz zu diesen furchtbaren Vorfällen, die sogar von israelischen Politikern als terroristisches Attentat verurteilt wurden, nicht geäußert hat", hält Botschafter Shafi unterdessen in seinem Schreiben fest. "Die Ermordung dreier israelischer Jugendlicher (durch Palästinenser, Anm.) im vergangenen Jahr hingegen wurde sofort kommentiert."

"Schweigen bei jüdischem Terror"

Fazit des Botschafters: "Bei diesem jüdischen Akt des Terrors schweigt das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres." Eine Verurteilung des Anschlags sei das Mindeste, was man sich von der Regierung in Wien erwarte. Eine Stellungnahme des Außenamts stand bis Montagnachmittag noch aus."

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