Gasangriff auf Kurden im Nordirak

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Von Deutschland ausgebildete Peshmerga-Kämpfer wurden Ziel eines Chemiewaffenangriffs. Das bestätigte die Bundeswehr.

Die von der deutschen Bundeswehr ausgebildeten Kurden-Kämpfer im Nordirak sind zum Ziel eines Chemiewaffenangriffs geworden. Die Peschmerga-Kämpfer hätten dabei "Reizungen der Atemwege" durch das Giftgas erlitten, sagte ein Sprecher des Berliner Verteidigungsministeriums am Donnerstag. Deutsche Soldaten in der Region seien "nicht betroffen und nicht gefährdet" gewesen.

Über den Vorfall im Nordirak hatte am Donnerstag zunächst die "Bild"-Zeitung berichtet. Bei der eingesetzten Waffe soll es sich laut dem Blatt um Chlorgas gehandelt haben. Der Angriff habe sich demnach in der autonomen Region Irakisch-Kurdistan, nahe der Front im Krieg mit den Schergen der Terrormiliz IS erignet. Der Schauplatz liege nahe der Stadt Makhmour und rund 40 Kilometer südwestlich der Kurdenmetropole Erbil.

Angriff mit Granaten

Ausgeführt wurde der Angriff offenbar mit Mörser- oder Artilleriegranaten  - Waffen mit einer relativ kurzen Reichweite von wenigen Kilometern. Aus Bagdad seien irakische und US-Spezialisten zum Einsatzort unterwegs, um die genauen Umstände zu prüfen, sagte der Ministeriumssprecher.

Konkrete Konsequenzen für den Fortgang des Bundeswehreinsatzes im Nordirak werde der Chemiewaffenangriff nicht haben: "Der Schutz unserer Soldaten im Nordirak ist ohnehin auf dem höchsten Stand", sagte der Ministeriumssprecher.

Seit September vergangenen Jahres unterstützt Deutschland den Kampf der nordirakischen Peschmergaverbände gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) mit Waffen und Schulungen. Derzeit sind 89 Bundeswehrangehörige für die Ausbildungsmission im Nordirak.

--> "Bild"-Bericht

(APA/dpa/red.)

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