Ukraine: Polen will aktivere Rolle in Friedensprozess spielen

Polens neuer Präsident Andrzej Duda
Polens neuer Präsident Andrzej DudaAPA/EPA/JACEK TURCZYK
  • Drucken

Warschaus neuer Präsident startete eine neue Friedensinitiative. Die pro-russischen Separatisten in der Ostukraine lehnten den Vorstoß umgehend ab.

Der neue polnische Präsident Andrzej Duda hat sich für eine Ausweitung der Gespräche zur Ukraine-Krise ausgesprochen. Er habe dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko bei einem Telefonat gesagt, er sei dafür, die Friedensgespräche mit den prorussischen Rebellen um „die stärksten europäischen Länder, darunter die Nachbarn der Ukraine“ zu erweitern, sagte Duda am Samstag im Rundfunk.

Poroschenko habe entgegnet, er wolle, dass sich Polen stärker engagiere. „Ich habe ihm gesagt, dass wir dazu bereit sind“, sagte Duda. Der konservative Politiker ist seit dem 6. August im Amt. Poroschenko hatte ihn angerufen, um ihn zu seiner Wahl zu gratulieren. Laut Duda vereinbarten die beiden Staatschefs, sich demnächst zu einem persönlichen Gespräch zu treffen. Die Ausweitung der Gespräche wurde von den prorussischen Separatisten umgehend zurückgewiesen. Der Unterhändler der selbstproklamierten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, sagte laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax, eine Erweiterung der Gespräche würde die Situation nur schwieriger machen. Daher würden sie „derartige Initiativen blockieren".

Bisher nur Berlin und Paris involviert

An den Verhandlungen über die Beilegung des blutigen Konflikts im Osten der Ukraine waren seitens der Europäer bisher nur Frankreich und Deutschland beteiligt. Im Februar unterzeichneten die ukrainische Regierung und die prorussischen Rebellen in der weißrussischen Hauptstadt Minsk unter Vermittlung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande sowie in Anwesenheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin ein Friedensabkommen. Dieses sieht insbesondere eine Waffenruhe vor, die seitdem aber immer wieder gebrochen worden ist.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.