Der Taliban-Führer verstarb 2013. Ein Hauptgrund für die Geheimhaltung war, dass der Kampf gegen NATO-Truppen damals auf Hochtouren lief.
Die radikalislamischen Taliban in Afghanistan haben erstmals zugegeben, dass sie den Tod ihres langjährigen Führers Mullah Omar über zwei Jahre lang verschwiegen haben. In einer Erklärung räumten die Taliban am Montag ein, dass die Führung der Gruppe beschlossen hatte, das Ableben des historischen Taliban-Führers am 23. April 2013 geheim zu halten.
"Einer der Hauptgründe" sei gewesen, dass 2013 als Schlüsseljahr im Kampf gegen die NATO-Truppen gegolten habe, die Ende 2014 ihren Kampfeinsatz in Afghanistan beendeten. Die Taliban, die noch im Juli Erklärungen verschickt hatten, die sie Mullah Omar zuordneten, hatten erst Ende Juli den Tod ihres Führers bestätigt. Den Zeitpunkt des Todes nannten sie dabei nicht.
Der neue Taliban-Führer Mullah Achtar Mansur ist intern umstritten, auch weil ihm vorgeworfen wird, den Tod von Mullah Omar verschleiert zu haben. Mehrere ranghohe Mitglieder der islamistischen Extremisten sehen die Ernennung Mansurs zudem als überhastet an und verweigern ihm die Gefolgschaft. Der interne Machtkampf könnte eine Entwicklung verstärken, die die Taliban derzeit zusätzlich schwächt: Eine Reihe von Kämpfern haben sich von den Taliban abgewandt und den Jihadisten der Organisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen, die weite Teile Syriens und des Iraks kontrolliert.
(APA/AFP)