Ungarns Armee wirbt Kräfte für Grenzschutz an

Ungarische Infanterie
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Wegen der Flüchtlingskrise werden mehr Soldaten gebraucht. Am Dienstag öffnen für vorerst einen Tag Rekutierungsbüros im ganzen Land.

Die ungarischen Streitkräfte haben für morgen Dienstag einen Anwerbe-Tag angekündigt. Dabei sollen junge Menschen als Soldaten gewonnen werden, da man laut des Internetportals "privatbankar.hu" mehr Personal für den Grenzschutz angesichts der Flüchtlingskrise und weiterer absehbarer Fluchtwellen vom Balkan her braucht.

Im ganzen Land werden Rekrutierungsbüros über die Bedingungen für die Aufnahme in die Armee und den Sold informieren. Es bedarf nur noch der absehbaren Zustimmung des Parlaments, damit Soldaten in Kürze zum Einsatz kommen, um die Südgrenze des Landes gegenüber dem Nicht-EU-Land Serbien vor illegalen Migranten zu schützen. Beim Bau von Grenzsperren hat das Militär bereits geholfen. In acht Tagen ist der illegale Grenzübertritt in Ungarn überdies nicht mehr eine bloße Verwaltungsübertretung, sondern eine gerichtlich zu verfolgende Straftat.

Nach Abrüstung nur geringe Kräfte verfügbar

Die ungarischen Streitkräfte wurden so wie viele andere in West- und Mitteleuropa seit den 1990ern-Jahren stark reduziert und finanziell ausgehungert, da militärische Bedrohungen und Szenarien wie die aktuelle Massenfluchtbewegung in maßgeblichen Kreisen als nicht mehr wahrscheinlich galten. Daher zählen die Streitkräfte des Nato-Landes (Magyar Honvédség) aktuell nur rund 30.000 Aktive, davon etwa 25.000 bei den Landstreitkräften. Die Masse der Kampftruppen des Heeres - zwei Brigaden - steht an der Grenze zu Rumänien (Hauptquartier Debrecen) und der westlichen Slowakei (HQ Tata), nur ein kleiner Teil der Armee wäre aktuell zu einem Grenzschutzeinsatz einsatzbereit.

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