Schottland: Nationalisten planen neues Referendum

Clemens Fabry
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Laut einer aktuellen Meinungsumfrage sind derzeit 55 Prozent der Schotten für die Unabhängigkeit. Bei einem ersten Referendum im September war exakt dieser Prozentsatz gegen die Abspaltung.

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat einen erneuten Volksentscheid für die Abspaltung Schottlands von Großbritannien in Aussicht gestellt. Der Nachrichtenagentur Press Association sagte Sturgeon, ihre Schottische Nationalpartei (SNP) werde in ihrem Programm für die Regionalwahlen im kommenden Jahr einen Zeitplan für ein zweites Referendum vorschlagen. Das Wahlmanifest soll im Oktober auf der SNP-Jahreskonferenz vorgestellt werden.

Sturgeon sagte, das Referendum könne in den kommenden „fünf bis zehn Jahren“ stattfinden. Die SNP hatte bei der britischen Parlamentswahl im Mai in Schottland einen Erdrutschsieg errungen. Die Partei, die nur in dem nördlichen Landesteil antrat, gewann 56 der 59 Schottland zustehenden Mandate.

Referendums-Schlappe schadete Nationalisten nicht

Bei der ersten Volksabstimmung im September 2014 war eine Loslösung von Großbritannien mit 55 Prozent der Stimmen abgelehnt worden. Für die Unabhängigkeit stimmten damals 45 Prozent. Dem Ansehen der SNP, die sich an vorderster Front für die Unabhängigkeit stark gemacht hatte, tat das jedoch keinen Abbruch. Eine Meinungsumfrage des Instituts Ipsos Mori für den schottischen Fernsehsender STV ergab jetzt 55 Prozent Zustimmung für Schottlands Unabhängigkeit von London.

(APA/AFP)

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