Iran: Sittenwächter statuieren Exempel an zwei Frauen

Bloomberg
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Ein Gericht in Teheran hat zwei Iranerinnen wegen "schlechter Verschleierung" zu einer Strafe von 230 Euro verurteilt.

Die iranische Justiz hat gegen zwei Teheraner Frauen wegen "schlechter Verschleierung" Geldstrafen von umgerechnet jeweils 230 Euro verhängt. Mehrere Fälle seien überprüft und in zwei Fällen seien Strafen ausgesprochen worden, sagte ein Vertreter der Justizbehörden in der iranischen Hauptstadt der Tageszeitung "Arman".

Seit der Islamischen Revolution 1979 ist das Tragen des Kopftuchs im Iran für Frauen Pflicht, seit Mitte der 1990er Jahre hatten sich die Sitten jedoch allmählich gelockert. So ist es in den reicheren Vierteln der Zwölf-Millionen-Stadt Teheran nicht selten, dass Frauen unverschleiert am Steuer sitzen und eng anliegende Kleidung tragen.

Rohani versprach Lockerung

Der 2013 gewählte Präsident Hassan Rohani setzt sich für eine Lockerung der Regeln des gesellschaftlichen Lebens ein. Die Bassidsch-Milizen, die Sittenpolizei, haben die Kontrollen zurückgeschraubt. Zu gewissen Zeiten statuieren sie indessen Exempel. Anfang September sagte ein Polizeivertreter, Autos mit Frauen am Steuer oder mit nicht verschleierten Frauen als Insassen sollten beschlagnahmt werden.

In den vergangenen Monaten wurden auch dutzende Verwalter von Häusern einbestellt, in denen es Abendveranstaltungen mit Männern und unverheirateten Frauen gegeben hatte. Solche Treffen sind gesetzlich untersagt. Seit dem Eingreifen der Behörden habe die Zahl dieser Veranstaltungen deutlich abgenommen, sagte ein Justizvertreter.

(APA/AFP)

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