660 Flüchtlinge haben in der Nacht auf Donnerstag versucht, aus der Türkei über die Grenze zu kommen. Bis zu tausend Soldaten schickt Bulgarien an die Grenze.
In der Nacht auf Donnerstag haben laut Georgi Kostow, ein Vertreter des bulgarischen Innenministeriums, 660 Flüchtlinge versucht, aus der Türkei nach Bulgarien zu gelangen. Sie seien von den bulgarischen Grenzschützern entdeckt und daraufhin von den türkischen Kollegen abgefangen worden, erklärte er am Donnerstag. Angesichts des erhöhten Flüchtlingsandrangs an der Grenze zur Türkei verstärkt Sofia daher nun die Militärtruppen. Wegen der "komplizierten Situation" sei begonnen worden, bis zu tausend Soldaten entlang der bulgarisch-türkischen Grenze zu postieren, erklärte Kostow.
Die Regierung in Sofia hat bereits tausend zusätzliche Polizisten an die 260 Kilometer lange Grenze zur Türkei geschickt und auf 30 Kilometern einen Stacheldrahtzaun errichtet, der auf die gesamte Länge der Grenze ausgedehnt werden soll. Kostow sagte, ein Plan für gemeinsame Patrouillen von Armee und Polizei sei am Donnerstag in Kraft gesetzt worden. Verteidigungsminister Nikolai Nentschew sagte seinerseits dem Rundfunksender BNR, die ersten 50 Soldaten seien auf dem Weg zur Grenze, weitere 160 würden am Abend folgen.
Hunderte Flüchtlinge waren in der türkischen Stadt Edirne den dritten Tag in Folge gestrandet, da die Polizei sie an der Weiterreise zur nahen Grenze nach Bulgarien und Griechenland hinderte. Bisher wurden dieses Jahr in Bulgarien 7.400 Asylbewerber registriert. Das EU-Land ist kein Mitglied des Schengen-Raums und wird von den vorwiegend syrischen Flüchtlingen, die von der Türkei nach Mittel- und Nordeuropa zu gelangen versuchen, wegen der schlechten Bedingungen und langen Wartezeiten in den Aufnahmelagern eher gemieden.
(APA/AFP)