IS-Offensive vor Aleppo: Iranischer General tot

Aleppo
Aleppo(c) AFP (Fadi al-Halabi)
  • Drucken

Obama bläst Projekt zur Rebellenausbildung ab.

Aleppo. Er ist das bisher prominenteste Opfer in den iranischen Reihen: Hussein Hamedani ist tot. Der General starb auf den syrischen Schlachtfeldern nahe dem Luftwaffenstützpunkt Kweires, rund 35 Kilometer östlich von Aleppo. Wie genau, das ließen seine Revolutionsgarden offen. Doch sie rühmten den Mann mit dem weißgrauen Bart als „herausragenden Kommandanten“, der bereits in den Iran-Irak-Krieg in den Achtzigern involviert war. In Syrien habe er das Regime im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) beraten.

Wie der „Guardian“ berichtet, häufte sich zuletzt die Überstellung toter iranischer Soldaten aus Syrien in die Heimat. Hamedani, 2005 zum stellvertretenden Kommandanten befördert, soll auf einem der Begräbnisse gemeint haben, er sei bereit, „dem roten Pfad des Märtyrertums zu folgen“. Der Iran benötigt Syrien als Brückenkopf in den Libanon, zur schiitischen Hisbollah.

Die Nachricht von Hamedanis Tod fügt sich in Meldungen, wonach dem IS vor Aleppo die größten Geländegewinne seit August gelungen seien. Die Terroristen hätten mehrere Dörfer von rivalisierenden Aufständischen erobert und stünden zwei Kilometer vor dem Industriegebiet im Norden der vormaligen Wirtschaftsmetropole, berichtet die oppositionelle Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte. Der Vormarsch findet ungeachtet der Luftschläge mehrere Länder gegen den IS statt, darunter auch Russland. Der Westen unterstellt Moskau jedoch, statt des IS generell Assad-Gegner anzugreifen.

Eine Handvoll der moderaten Rebellen haben die USA ausgebildet. Dabei hätten es 5000 pro Jahr sein sollen. 500 Mio. Dollar sollte das Programm kosten. Ein Flop. Am Ende landeten US-Waffen in den Händen von Extremisten. Obama zieht laut „New York Times“ die Notbremse, bläst das Projekt ab. Eine Alternative ist längst auf Schiene: Wie „Die Presse“ berichtete, bauen die USA und die Türkei gemeinsam eine Miliz auf. (strei/ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Zerstörungen in Aleppo.
Außenpolitik

Iranischer General der Revolutionsgarden in Syrien getötet

Der Iraner beriet die syrische Armee im Kampf gegen die Terrormiliz IS, die laut Opposition im Norden Syriens auf dem Vormarsch ist. Frankreich bombardierte erneut Stellungen der Extremisten in Syrien.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.