Kerry will "dritte Intifada" verhindern und reist nach Nahost

Kerry will vermitteln
Kerry will vermittelnREUTERS
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Der US-Außenminister will Israelis und Palästinenser wieder an den Verhandlungstisch zu bekommen. Israel schickt Soldaten in die Städte.

Angesichts der zunehmenden Gewaltwelle in Nahost schalten sich jetzt die USA direkt in den Konflikt ein: Außenminister John Kerry will bald in die Region reisen, um im gewaltsamen Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern vermitteln. Er wolle beide Parteien wieder an einen Tisch zu bringen und versuchen, "ob wir nicht von diesem Abgrund wegkommen", sagte Kerry am Dienstag. Einen konkreten Termin nannte er nicht.

Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern war zuletzt wieder aufgeflammt. Mindestens sieben Israelis und 29 Palästinenser wurden getötet, darunter auch zehn mutmaßliche Angreifer.

Israel schickt nun Hunderte Soldaten in die Städte. Sechs Kompanien sollten dort die Polizeikräfte verstärken, teilte die Armee am Mittwoch mit. Genaue Zahlen wurden nicht genannt, es handelt sich jedoch zumindest um Hunderte Soldaten.

Israel erwägt zudem, palästinensische Gebiete in Ost-Jerusalem abzuriegeln, aus denen viele der Angreifer der vergangenen Wochen kommen sollen. Die Serie von Angriffen hat Spekulationen ausgelöst, palästinensische Extremisten planten eine neuen Aufstand (Intifada).

Nach einem Beschluss des Sicherheitskabinetts darf die Polizei angesichts der fortdauernden Gewalt zudem arabische Viertel in Jerusalem abriegeln. Das Sicherheitskabinett entschied in der Nacht auf Mittwoch, dass ein nach einem Anschlag zerstörtes Haus eines Terroristen nicht wieder aufgebaut werden dürfe. Auch das Eigentum von Attentätern solle beschlagnahmt werden. Außerdem dürften ihre Rechte als ständige Bewohner widerrufen werden.

Die jüngste Gewaltwelle wurde durch den Streit um den Jerusalemer Tempelberg angeheizt. Die Spannungen in der Stadt nehmen seit rund einem Jahr zu, weil jüdische Hardliner und rechtsgerichtete Politiker in immer größerer Zahl demonstrativ das Gebiet der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg betreten haben. Sie gilt nach Mekka und Medina als das drittwichtigste Heiligtum des Islam.

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