Russische Videos vom Kriegsschauplatz Syrien

Ausschnitt aus Video von Kämpfen in Damaskus
Ausschnitt aus Video von Kämpfen in DamaskusYoutube/Rossija 24
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Syrien im fünften Kriegsjahr: Ein russischer Kampfjet fliegt dicht an einer US-Drohne vorbei. Russische Drohnen liefern ein endzeitfilmartiges Video von den schweren Kämpfen in Damaskus.

Nicht erst im aktuellen fünften Kriegsjahr ist der Bürgerkrieg in Syrien aufgrund tatkräftiger Mithilfe seiner Protagonisten zu einem medialen Großereignis geworden. Das erweist sich dieser Tage nicht nur anhand eines Videos der "Sultan Murad"-Brigade der Rebellengruppe "Freie Syrische Armee", das zeigt, wie deren Kämpfer mit Panzerabwehrraketen vom US-Modell "TOW" Kampfpanzer, Schützenpanzer, Pick-ups und andere Fahrzeuge der Regierungstruppen zerstören: Der englischsprachige russische Auslandsfernsehsender RT strahlte ein Video aus, das von Bord eines russischen Kampfflugzeugs aus aufgenommen wurde und zeigt, wie der Jet über Syrien einen "close encounter" mit einer fremden Drohne hat.

RT zufolge sei die Drohne mit ausgeschaltetem Transponder geflogen, es handle sich vermutlich um ein US-Modell. Dann folgt Kritik: Während Russland seine Flugbewegungen im syrischen Luftraum eng mit Damaskus koordiniere, fliege der Rest der bemannten und unbemannten militärischen Fluggeräte ohne irgendeine Koordinierung und mit ausgeschalteten Transpondern", sagte Igor Konaschenkow, Sprecher des Moskauer Außenministeriums. Die "amerikanischen Kollegen" würden nicht "die Ernsthaftigkeit und Tragweite dieses Themas" sehen.

Wie der Luftfahrtexperte Georg Mader vom Militärmagazin IHS Jane's Defence im Gespräch mit der "Presse" sagt, handelt es sich bei dem Flugzeug um ein Mehrzweckkampflugzeug Suchoi Su-30 "Flanker", darauf deuteten die Spiegelungen der Piloten an der Innenseite des Kabinendachs hin. Bisher sind, neben mindestens zwei Dutzend anderer Kampfflugzeuge und zuzüglich Kampfhubschraubern, mindestens vier Flankers auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt beim Flughafen Basil al-Assad südlich der Küstenstadt Latakia stationiert.

Russische Su-30 bei einer Landung in Syrien
Russische Su-30 bei einer Landung in SyrienAFP

Bei der Drohne handle es sich um eine MQ-9 "Reaper" des US-Herstellers General Atomics. Die Reaper kann unter anderem mit Panzerabwehrraketen und lasergelenkten Bomben bestückt werden. Über Syrien und dem Irak wird sie vom US-Militär und der Royal Air Force eingesetzt, eine Nationalität ist diesfalls jedoch nicht auszumachen.

Unglaubliches Ausmaß der Zerstörungen

Das andere erwähnte Video wurde von Journalisten des russischen Senders "Rossija 24" gemacht und hernach offenbar noch etwas bearbeitet. Es zeigt syrische Truppen im Rahmen der aktuellen Gegenoffensive, konkret bei Angriffen gegen Rebellen im Damaszener Bezirk Jobar.

Das martialische, düstere Video entstand mit Hilfe von kleinen Drohnen, erinnert an moderne Computerspiele und Endzeitfilme und ist - dem Thema nicht recht angemessen - mit etwas gar cooler und bombastischer elektronischer Musik unterlegt. Man sieht mit großer Klarheit Rauchwolken, Explosionen, Soldaten, Panzer, die ihre Türme schwenken und feuern. Vor allem aber erhält man einen erschreckenden Eindruck vom stalingradesken Ausmaß der Zerstörungen in Syriens Hauptstadt.

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