USA/Russland: Kampfjets über Syrien auf Tuchfühlung

Amerikanische
Amerikanische "Raptors" im EinsatzUS Air Force
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Flugzeuge beider Länder kamen einander absichtlich besonders nahe, um Kommunikationsverbindungen und vereinbarte Verhaltensregeln zu testen, mit denen Luftzwischenfälle vermieden werden sollen.

Vor dem Hintergrund paralleler Einsätze westlich-arabischer und russischer Luftwaffen über dem syrischen Kriegsschauplatz haben amerikanische und russische Jets diese Woche ein besonderes Manöver durchgeführt: Über Zentral- und Südsyrien näherten sich Kampfflugzeuge beider Staaten absichtlich besonders eng an, um die Kommunikationsverbindungen und Protokolle zu testen, die vor kurzem im Rahmen eines Flugsicherheitsabkommens vereinbart worden waren. Das Manöver habe nur etwa drei Minuten gedauert, sagte Navy Commander Elissa Smith, eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums.

"Der Test war eine Vorsichtsmaßnahme, um zu gewährleisten, dass Flugzeuge der Koalition und Russlands bei Aufeinandertreffen über Syrien die vereinbarten Regeln über Kommunikation und Verhalten befolgen", so Smith. Die Regeln betreffen etwa Abstände, Funkfrequenzen für die Piloten und eine permanente Kommunikationsschiene zwischen den Stäben der russischen und westlichen Luftoperationen über der Region.

Mehrfach "close encounters"

Seit der Intervention der Russen im September zur Unterstützung des syrischen Regimes werden heikle Situationen zwischen russischen und Koalitionsflugzeugen befürchtet - schlimmstenfalls gegenseitige Feuereröffnung. Die Koalition soll primär die brutalen Islamistenrebellen des "Islamischen Staats" bekämpfen, die Russen hingegen greifen seither auch, und vor allem, andere Rebellengruppen an. Darunter solche, die der Westen seinerseits mit Material und Informationen gegen die syrische Armee unterstützt. Mehrfach ist es zu "close encounters" in der Luft gekommen.

Russiche Suchois über Syrien
Russiche Suchois über SyrienREUTERS

Vorige Woche hatten die USA eine lokale Verstärkung ihrer Anti-IS-Operationen angekündigt. So würden ein Dutzend zusätzlicher F-15-"Eagle"-Jagdbomber und weitere A-10-"Thunderbolt II"-Schlachtflieger auf die Basis Incirlik in der Türkei verlegt, die Syrien ziemlich nahe liegt. Auch werden etwa 50 Angehörige von Spezialeinheiten direkt in Nordsyrien zur Unterstützung von Rebellen stationiert.

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