Nachlese Eine Razzia in Brüssel bleibt erfolglos: Der Verdächtige Saleh Abdeslam ist weiter auf der Flucht, sein Bruder Mohammed wurde ohne Anklage freigelassen. Frankreichs Präsident Hollande kündigt eine Ausweitung der Angriffe auf den IS an und will die Verfassung ändern.
- Der Islamische Staat droht in einem Video vor weiteren Anschlägen auf Länder, die sich an den Luftangriffen gegen die Terrormiliz in Syrien beteiligen. Washington wird explizit als Anschlagsziel erwähnt.
- In einer Ansprache vor dem Parlament in Versailles kündigt Hollande eine Ausweitung der Angriffe Frankreichs auf den IS an. Er fordert eine UNO-Resolution gegen die Terrormiliz. Der Ausnahmezustand in Frankreich wird auf drei Monate verlängert. Zusätzlich soll eine Verfassungsänderung ein härteres Vorgehen gegen Radikalisierte ermöglichen.
- Die Anschläge seien in Syrien geplant, in Belgien organisiert und in Paris durchgeführt worden, sagte Hollande vor dem Kongress.
- Die belgische Polizei führte im Brüsseler Vorort Molenbeek eine Razzia durch. Sie blieb erfolglos: Die Polizei führte keine Verhaftungen durch und fand keine stichhaltigen Beweise. Zudem wurde der mögliche Mittäter Saleh Abdeslam, nach dem seit gestern gefahndet wird, bei der Polizeiaktion nicht vorgefunden.
- Sieben der fünf Verdächtigen, die am Samstag von der belgischen Polizei festgenommen wurden, sind wieder auf freiem Fuß. Darunter auch Mohammed Abdeslam, der Bruder eines Attentäters. Er habe ein Alibi für Freitagabend, sagte seine Anwältin. Die zwei weiteren Verdächtigen stehen unter dringendem Terrorverdacht. Sie sollen mit Saleh Abdeslam nach den Anschlägen in einem Seat von Paris nach Brüssel geflohen sein.
- Ein Algerier soll Tage vor den Attacken in Paris in einer Flüchtlingsunterkunft in Arnsberg Andeutungen gemacht haben, dass Paris Angst und Schrecken erleben werde. Er soll auch von einer Bombe gesprochen haben. Der Mann sitzt nun in U-Haft.
- Einer der Attentäter des 13. November dürfte über die Westbalkan-Route in die EU eingereist sein. Es gebe Übereinstimmungen zwischen Fingerabdrücken, die von einem Mann während einer Kontrolle in Griechenland im Oktober genommen wurden und jenen des Attentäters, der sich vor dem Stade de France in die Luft gesprengt hat. Das teilte der Staatsanwalt soeben mit.
- Die französische LuftwaffeStellungen der Jihadisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien bombardiert. Bei den Angriffen auf die IS-Hochburg Raqqa hätten zehn französische Kampfflugzeuge insgesamt 20 Bomben abgeworfen, teilte das Verteidigungsministerium in Paris am Sonntagabend mit. Großbritannien und Dänemark überlegen, sich am Kampf gegen den IS zu beteiligen.