Paris: Mutmaßlicher Drahtzieher Abdelhamid Abaaoud angeblich tot

Staatsanwalt Francois Molins
Staatsanwalt Francois MolinsAPA/AFP/ALAIN JOCARD
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Nachlese Laut Staatsanwalt Molins wurden bei dem Polizeieinsatz im Stadtteil St. Denis eine Frau und ein Mann getötet. Letzterer soll laut "Washington Post" Abdelhamid Abaaoud sein, der mutmaßliche Drahtzieher der Pariser Terrorserie. Offiziell bestätigt wurde das nicht.

  • Bei einem groß angelegten Polizeieinsatz im Pariser Vorort Saint Denis kam es zu Schusswechseln und Detonationen. Spezialeinheiten belagerten schon am frühen Morgen ein Haus, in dem sich mehrere Personen verschanzt hatten, die mit den Pariser Attentaten vom vergangenen Freitag in Verbindung stehen.

  • Der Einsatz sei sehr schwierig gewesen, die Sicherheitsbeamten seien "behutsam" vorgegangen. Schließlich hätten die Terroristen einen "Feuersturm" eröffnet. Rund 5000 Schuss sollen abgegeben worden sein, sagte Staatsanwalt Francois Molins am Abend bei einer Pressekonferenz.

  • Eine Frau und ein Mann starben bei dem Einsatz. Die Frau habe sich mit einem Sprengstoffgürtel selbst in die Luft gesprengt, berichtete Molins. Die Identitäten der beiden Personen seien noch nicht geklärt.

  • Indes berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf Geheimdienstkreise, dass es sich bei dem Toten um Abdelhamid Abaaoud handeln soll, dem mutmaßlichen Drahtzieher der Terrorserie von vergangenem Freitag in Paris, bei der 129 Personen ums Leben gekommen waren. Eine offizielle Bestätigung für diese Informationen liegt nicht vor.

  • Als sicher gilt hingegen, dass bei dem Polizeieinsatz in Saint Denis fünf Polizisten verletzt worden sind, ein Polizeihund starb, sieben Personen wurden festgenommen. Drei davon befanden sich in der Wohnung, zwei hatten sich versteckt. Auch der Mieter des Appartments und seine Frau wurden festgenommen.

  • Die Verschanzten sollen laut dem französischen  Innenminister Bernand Cazeneuve weitere Anschläge geplant haben.

  • UN-Generalsekretär Ban Ki-moon soll
    Frankreichs Präsident Francois Hollande in einem Telefonat Unterstützung bei der "schnellstmöglichen Verabschiedung" einer Anti-Terror-Resolution des UN-Sicherheitsrats zugesagt haben, hieß es aus dem Elysee-Palast.

  • Die Fahndung nach Salah Abdeslam geht indes weiter. Er soll nach Österreich und Deutschland auch in den Niederlanden registriert worden sein. Zudem sei er in Belgien Anfang 2015 mit seinem Bruder vernommen worden. Die Behörden hatten ihn allerdings nicht als gefährlich eingestuft. Spanische Behörden haben eine Meldung ausgeschickt, nach einem Citroen Xsara Ausschau zu halten.

  • Die Türkei hat am Mittwoch acht mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verhaftet. Sie könnten geplant haben, als Flüchtlinge getarnt über die Balkanroute nach Europa zu gelangen

  • Die Führung der Terrormiliz IS soll sich aus ihrer "Hauptstadt Raqqa" zurückziehen. Der IS hat sich zu den Anschlägen von Paris bekannt. Seit Tagen hat die Anti-IS-Koalition ihre Luftangriffe auf Ziele in Syrien verstärkt.

  • Beim Fußball-Länderspiel Deutschland-Niederlande in Hannover drohten nach Informationen von "Bild.de" mehrere Bomben zu explodieren. Die Informationen will das Blatt aus einem Geheimpapier des Verfassungsschutzes für Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) haben.

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(APA/AFP/dpa/red.)

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