IS: Anschläge auf Wahlbeobachter und Polizei im Sinai

Ägypten: Anschläge im Sinai
Ägypten: Anschläge im SinaiAPA/AFP/
  • Drucken

Bei den Anschlägen wurden mindestens vier Menschen getötet. Der sogenannte Islamische Staat bekannte sich zur Tat.

Bei zwei Anschlägen auf ein Hotel von Wahlbeobachtern sowie auf Polizeikräfte auf dem Sinai in Ägypten sind mindestens vier Menschen getötet worden. Unter den Toten sind ein Richter, zwei Polizisten und ein Zivilist, wie die Armee und das Innenministerium am Dienstag mitteilten. Drei bewaffnete Extremisten hätten das Gebäude in der Stadt Al-Arish in der Früh angegriffen. Sie seien ebenfalls tot.

Mindestens zwölf Menschen - darunter auch Zivilisten - seien verletzt worden. Eine weitere Explosion erfasste einen Polizeiwagen nahe der Stadt und tötete weitere vier Sicherheitskräfte, wie eine Sicherheitsquelle mitteilte.

Der ägyptische Ableger der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich zum Anschlag auf das Hotel. In einer Mitteilung, die über den Online-Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlicht wurde, hieß es, dass ein "Bruder" mit seiner Autobombe die Sicherheitskräfte vor dem Swiss Inn Hotel getroffen hätte. Ein weiterer sei ihm gefolgt und hätte seinen Sprengstoffgürtel unter den Richtern gezündet.

In der Küche gesprengt

Den Armeeangaben zufolge schafften es zwei der Attentäter in das Hotel, in dem rund 50 Richter untergebracht gewesen sein sollen, die die zweite Phase der Parlamentswahlen in Ägypten überwacht hatten. Ein Angreifer habe in einem der Räume das Feuer eröffnet und dabei einen Richter erschossen, ein anderer sprengte sich demnach in der Küche des Hauses in die Luft.

Die Ägypter hatten am Sonntag und Montag in einer zweiten Abstimmungsrunde ein neues Parlament gewählt. Es ist die erste Parlamentswahl seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Jahr 2013. Seit Mursis Sturz geht die Polizei verschärft gegen seine Anhänger vor. Im Norden des Sinai kommt es immer wieder zu Anschlägen. Die Region ist ein Rückzugsort für Extremisten. Besonders aktiv ist dort auch ein IS-Ableger.

Ägyptische Extremisten, die sich zum IS bekennen, haben bereits Hunderte Polizisten und Soldaten getötet. Sie bekannten sich auch zum Anschlag auf ein russisches Passagierflugzeug, das am 31. Oktober mit 224 Menschen an Bord vom Urlaubsort Sharm el-Sheikh kommend über dem Sinai abstürzte. Während der Norden des Sinai zu einer Jihadistenhochburg geworden und für Touristen unzugänglich ist, gibt es im Süden des Sinai zahlreiche stark gesicherte Ferienorte.

(APA/dpa/AFP/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.