Iran: Orban will Zusammenarbeit bei Atomprogramm

Orban im Iran
Orban im IranAPA/AFP/IRANIAN PRESIDENCY/HO
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Orban ist der erste ungarische Regierungschef seit 27 Jahren, der Teheran besucht.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat bei seinem Besuch in Teheran vorgeschlagen, beim Ausbau des iranischen Atomprogramms mit dem Land zusammenzuarbeiten. "Mein Land würde gerne beim iranischen Atomprogramm mitwirken, auch bei der Ausbildung von Atomwissenschaftlern", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur IRNA Orban am Montag.

Nach dem Atomabkommen mit dem Westen im Juli in Wien wurde dem Iran auch internationale Zusammenarbeit bei seinem zivilen Atomprogramm versprochen. Bis jetzt arbeitet Teheran aber nur mit Russland an einem gemeinsamen Atomkraftwerk in Südiran zusammen.

Orban ist der erste ungarische Regierungschef seit 27 Jahren, der in den Iran gereist ist. Das Verhalten seiner Vorgänger sei unlogisch und unklug gewesen, sagte er der iranischen Presse. Um diesen Fehler zu korrigieren, habe er das halbe ungarische Kabinett mit nach Teheran gebracht.

Begleitet wird Orban außerdem von 120 Wirtschaftsvertretern, die nach dem Atomabkommen die Handelsbeziehungen mit dem Iran wieder ausbauen wollen. Die fünf UN-Vetomächte und Deutschland hatten sich im Juli mit dem Iran auf eine Reduzierung seines umstrittenen Nuklearprogramms sowie internationale Kontrollen geeinigt. Im Gegenzug sollen die Wirtschaftssanktionen gegen die Islamische Republik schrittweise aufgehoben werden.

Während Orbans zweitägigem Besuch sollen acht Verträge unterschrieben werden. Außerdem werde er am Dienstag mit Präsident Hassan Rohani auch die Syrien-Krise besprechen.

Seitdem im Juli in Wien das Atomabkommen zwischen dem Iran und den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland geschlossen wurde, geben sich internationale Spitzenpolitiker in Teheran die Klinke in die Hand. Ab kommendem Jahr sollen die gegen den Iran verhängten internationalen Sanktionen schrittweise aufgehoben werden.

Bundespräsident Heinz Fischer war bereits Anfang September als erstes Staatsoberhaupt eines EU-Landes seit 2004 mit einer großen Wirtschaftsdelegation in die Islamische Republik gereist.

(APA)

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