IS-Kämpfer erobern erstmals Dorf in Somalia

70 bewaffnete Kämpfer nahmen eine Ortschaft nahe der kenianischen Grenze ein. Der Geheimdienst sieht eine "Machtdemonstration" des IS.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat in Somalia nach Geheimdienstangaben erstmals eine Ortschaft erobert. Rund 70 bewaffnete Kämpfer nahmen am Mittwoch den Ort Tul-Barwaqo nahe der kenianischen Grenze ein, wie ein Augenzeuge berichtete. "Das ist eine Machtdemonstration der Unterstützer des Islamischen Staats", sagte eine ranghoher Geheimdienstmitarbeiter in Mogadischu.

Ein Sprecher der Behörden im Bezirk Lower Juba bestätigte die Einnahme des Ortes durch mutmaßliche IS-Kämpfer. Im Krisenland Somalia ist seit vielen Jahren die al-Qaida nahestehende sunnitische Terrormiliz al-Shabaab aktiv. In den vergangenen Monaten haben sich jedoch einige Kommandanten von Al-Shabaab losgesagt und der vor allem in Syrien und dem Irak aktiven Terrortruppe IS Treue geschworen.

Somalia hat seit 1991 keine funktionierende Zentralregierung mehr. Eine mehr als 20.000 Mann starke internationale Friedenstruppe bemüht sich dort unter anderem, Al-Shabaab in die Schranken zu weisen.

(APA/dpa)

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