Bedrohungen russischer Ziele sollen "umgehend zerstört werden", sagte Putin. Der syrische Präsident erklärte sich zu Gesprächen mit der Opposition bereit.
Russlands Staatschef Wladimir Putin hat den russischen Truppen in Syrien befohlen, fest entschlossen auf jegliche Bedrohungen zu reagieren. "Ich ordne an, mit aller Härte zu handeln", sagte Putin am Freitag im russischen Fernsehen. "Sämtliche Ziele, die russische Einheiten oder Infrastruktur bedrohen, sollen umgehend zerstört werden", fügte er hinzu.
Die Aussage kommt zwei Wochen nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Luftwaffe an der türkisch-syrischen Grenze, der zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen Moskau und Ankara geführt hatte. Russland beschloss eine Reihe von Strafmaßnahmen gegen die Türkei. Ankara hatte den Abschuss damit begründet, dass der Jet türkischen Luftraum verletzt habe. Dies bestreitet Moskau.
Putin sagte nun, es sei "wichtig, mit jeder Regierung zusammenzuarbeiten, die wirklich an der Auslöschung der Terroristen interessiert ist". Sowohl Russland als auch eine US-geführte internationale Militärallianz kämpfen in Syrien aus der Luft gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Der Westen wirft Moskau aber vor, vor allem die syrische Regierung zu stützen und auch moderate Aufständische anzugreifen.
Keine Verhandlungen mit Terrorgruppen
Eine ähnliche Rhetorik fährt auch Syriens Präsident Bashar al-Assad. Der Bekämpfung von "Terroristen" sei oberste Priorität einzuräumen, sagte Assad in einem am Freitag veröffentlichten Interview der spanischen Nachrichtenagentur EFE. Allerdings stuft sein Regime praktisch alle ihre Gegner als "Terroristen" ein. Nach einer Kapitulation der bewaffneten Rebellengruppen wolle er mit seinen Gegnern Gespräche aufnehmen - und zwar "mit einer wirklichen, nationalen und patriotischen Opposition, die ihre Wurzeln in Syrien hat und nur Beziehungen zu Syrern unterhält, und nicht zu irgendeinem anderen Staat oder Regime in der Welt." Auf keinen Fall werde er mit "Terrorgruppen" verhandeln.
Der Bürgerkrieg hatte 2011 mit der brutalen Unterdrückung von Protesten gegen das Assad-Regime begonnen. Mehr als 250.000 Menschen kamen seither ums Leben. Nach Angaben der Vereinten Nationen gibt es mehr als 13 Millionen Vertriebene. Über die Hälfte aller Krankenhäuser, Schulen und Infrastrukturen seien zudem schon zerstört.
(APA/AFP)