IS-Enthauptungen: Schweden zu lebenslanger Haft verurteilt

Kämpfer des Islamischen Staates.
Kämpfer des Islamischen Staates.REUTERS
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Das Gericht belangt die zwei Männer wegen "terroristischer Verbrechen". Ein Video zeigt ihre Beteiligung an einer Hinrichtung im Namen des IS.

Es ist das erste Mal in der Geschichte Schwedens, dass ein Gericht schwedische Bürger wegen "terroristische Verbrechen" in Syrien belangt. Zwei Schweden wurden wegen der Beteiligung an der Enthauptung von zwei Menschen zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Bei einer Hausdurchsuchung einer der Verdächtigen hatte die schwedische Polizei einen USB-Stick gefunden, auf dem Videos mit den Tötungszenen gespeichert waren.

Ein Film zeigte die Enthauptung von zwei Männern durch eine Gruppe bewaffneter Geiselnehmer. Zu den Kämpfern, die bei den Morden im Frühjahr 2013 in der syrischen Metropole Aleppo anwesend waren und die Enthauptung bejubelten, gehörten auch die beiden Angeklagten.

Männer wollen Berufung einlegen

In den Aufnahmen zeigten sich die Männer, die sich auf Schwedisch unterhielten, erfreut über die geglückte Enthauptung. Sie hätten offensichtlich bei der Tat das Kommando geführt, urteilte das Gericht. Da die Morde und das Video dazu gedacht waren, die syrische Bevölkerung einzuschüchtern, handle es sich um einen Terrorakt. Das Gericht sagte nicht explizit, welcher Terrororganisation sich die Verurteilten angeschlossen hatten. Sie sympathisierten mit einem auf Scharia-Recht basierenden Regime, das ein Kalifat errichten wolle, beschrieb die Richterin die Terrormiliz "Islamischer Staat".

Die beiden Männer - 30 und 32 Jahre alt -, bestritten jede Beteiligung und wollten Berufung einlegen. Der Jüngere gab an, 2013 im Rahmen eine Hilfseinsatzes in Syrien und in der Türkei gewesen zu sein. Zu der Tätergruppe auf dem Film gehörten offenbar mehrere Schweden, die bislang nicht identifiziert werden konnten. Auch die Identität der Opfer ist unbekannt. Rund 280 Schweden haben terroristische Organisationen in Syrien und im Irak angeschlossen, rund 115 sind nach Schweden zurückgekehrt.

(APA/AFP/Reuters)

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