Bewaffnete haben am Freitag ein Hotel im Badeort Hurghada attackiert. Unter den Verletzten ist ein Ehepaar aus Österreich. Ein Angreifer wurde von Sicherheitskräften erschossen.
Kairo. Das Hotel „Bella Vista“ im ägyptischen Badehotel Hurghada wirbt mit einem Privatsandstrand, Balkonzimmern, Süßwasser-Swimmingpool und einem Blick auf das Rote Meer. Am Freitagabend konnte in der Drei-Sterne-Unterkunft mit ihren 270 Zimmern von Urlaubsidylle jedoch keine Rede mehr sein: Bewaffnete Angreifer attackierten das Hotel.
Dem ägyptischen Innenministerium zufolge griffen die Terroristen das Hotel über ein an einer Straße gelegenes Restaurant an. Sie hätten die Touristen mit Messern bedroht. Aus dem Hotel hieß es dagegen, die Angreifer seien über das Meer gekommen und hätten versucht, Urlauber in ihre Gewalt zu bringen. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.
Verwundete unter Schock
Mindestens drei Urlauber wurden verletzt – darunter zwei Österreicher. Dabei soll es sich nach Angaben des österreichischen Außenministeriums um ein Ehepaar aus Wien handeln. Der Mann sei leicht verletzt und bereits aus ärztlicher Behandlung entlassen worden, seine Frau habe eine Schnittwunde am Rücken erlitten und stehe unter Schock, berichtete ein Außenamtssprecher am Freitagabend. Berichten zufolge war auch die Tochter des Ehepaars beim de Vorfall dabei.
Am Samstag werde ein Team der Botschaft nach Hurghada reisen, um sich dort sowohl um die beiden Verletzten als auch um etwaige andere österreichische Touristen zu kümmern, etwa bei der Ausreise.
Nach Angaben des ägyptischen Innenministeriums gibt es einen weiteren Verletzten aus Schweden. In ägyptischen Medien war zunächst mit Verweis auf Sicherheitskreise von zwei Verletzten aus Deutschland und Dänemark die Rede gewesen.
Keine Lebensgefahr
Die drei verwundeten Touristen hätten Messerwunden erlitten, ihr Zustand sei aber stabil, erklärte ein Sprecher des ägyptischen Gesundheitsministeriums. Zuerst hatte es geheißen, die Angreifer hätten Schusswaffen getragen und im Eingang des Hotels das Feuer eröffnet.
Laut einem Bericht des ägyptischen Staatsfernsehens wurde ein Attentäter – ein 21-jähriger Student – von den Sicherheitskräften getötet. Er soll einen Sprengstoffgürtel getragen haben. Ein zweiter sei verletzt worden, hieß es in dem Bericht. Der Angriff sei abgewehrt worden. Die Männer sollen eine Fahne der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bei sich gehabt haben.
Der Ferienort Hurghada ist besonders bei Tauchern beliebt. Die Tourismus-Industrie ist eine wichtige Stütze der ägyptischen Wirtschaft. In Ägypten kommt es seit Monaten jedoch regelmäßig zu Terroranschlägen – Touristen sind ein häufiges Ziel. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu zahlreichen Angriffen bekannt.
Erst am Donnerstag hatten zwei Männer auf israelische Touristen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo geschossen. Der so genannte Islamische Staat bekannte sich am Freitag zu dem Angriff. IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi habe dazu aufgerufen, Juden überall ins Visier zu nehmen, hieß es in einer im Internet verbreiteten Stellungnahme. Der Zwischenfall in Kairo ereignete sich, als die Touristen in einen Bus einsteigen wollten. Verletzt wurde bei dem Angriff niemand.
Im Oktober stürzte über der Sinai-Halbinsel ein russisches Passagierflugzeug ab, alle 224 Menschen – überwiegend russische Touristen auf dem Heimflug von einem Urlaub im Badeort Sharm el-Sheikh– an Bord kamen ums Leben. Auch zu dieser Bluttat bekannte sich der Islamische Staat.