Sarah Palin setzt auf Donald Trump

Sarah Palin hat sich für Donald Trump entschieden.
Sarah Palin hat sich für Donald Trump entschieden.(c) REUTERS
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Trump werde dem "IS in den Hintern treten", glaubt die Ex-Gouverneurin Alaskas. Sie bringt Trump Tea-Party-Stimmen - ein Rückschlag für Ted Cruz.

In den vergangenen Jahren ist es ruhiger geworden um Sarah Palin. Der einstige Medienstar des erzkonservativen rechten Republikaner-Flügels veröffentlichte zwar noch ein Buch und ließ sich auch bei Parteiveranstaltungen sehen - fiel ansonsten aber nicht mehr in vorderster Front der US-Politszene auf. Nun steht sie wieder im Rampenlicht. Denn im Rennen um die Kandidatur für die Präsidentschaftswahl der Republikaner kommt ihr eine besondere Rolle zu.

Die einstige Gouverneurin von Alaska werde Wahlkampf für Trump machen, teilte das Wahlkampfteam des Immobilien-Moguls aus New York am Dienstag mit. Ihr "Endorsement", ihre Unterstützung für einen der republikanischen Kandidaten könnte die republikanische Entscheidung im Duell zwischen Ted Cruz und Donald Trump bringen.

Trump werde dem "IS in den Hintern treten"

Palin appellierte an die Republikaner, Trump zu unterstützen. Der Multimilliardär verkörpere eine Alternative zum Politikbetrieb, warb sie bei einer Veranstaltung in Iowa, wo am 1. Februar die ersten Vorwahlen zur Kür der Präsidentschaftskandidaten stattfinden. Trump würde der Extremistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) "in den Hintern treten", während das Establishment noch politische Korrektheit wie Sprengstoffgürtel von Selbstmordattentätern mit sich herumtrage, rief Palin.

Trump hatte schon im Vorfeld erklärt, er fühle sich sehr geehrt. Palin sei "eine Freundin und eine hochkarätige Person, vor der ich großen Respekt habe".

Rückschlag für Cruz

Die Zusammenarbeit Trumps mit Palin wird als Versuch des New Yorkers gewertet, seinen bisher schärfsten innerparteilichen Widersacher Cruz auszuschalten. Der Texaner Cruz, politisch ebenfalls am äußerst rechten Rand der Republikaner angesiedelt, hat selbst viele Anhänger in der Tea-Party-Bewegung, die sich besonders an den Reformen von Amtsinhaber Barack Obama reiben. Doch mit Palins Unterstützung für Trump kann der Immobilien-Unternehmer darauf hoffen, Cruz einige Stimmen aus dem Tea-Party-Lager wegzunehmen.

Cruz und Trump liefern sich bei der in zwei Wochen bevorstehenden Vorwahl im Bundesstaat Iowa ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Energieministerin, die iher Ministerium abschafft

Palin kandidierte 2008 an der Seite des Republikaners John McCain erfolglos für das Amt der Vizepräsidentin. Wiederholt hatte sie mit verbalen Ausrutschern die Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Im vergangenen September hatte Palin in einem CNN-Interview erklärt, sie wäre gerne Energieministerin unter Donald Trump. Allerdings würde sie vielleicht gar nicht lange im Amt bleiben, sollte Trump sie ins Kabinett holen. "Wenn ich an der Spitze (des Ministeriums) stünde, würde ich es abschaffen", sagte Palin. Im Dezember saß die 52-Jährige bei der TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber in Las Vegas im Publikum.

Kurz nach Palins flammender Rede für Trump nahm die Polizei in Alaska ihren ältesten Sohn unter dem Verdacht fest, betrunken eine Waffe getragen und eine Frau angegriffen zu haben.

(APA/dpa)

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