Deutschland: IS-Sympathisant nach Online-Video festgenommen

Malik F. soll eine IS-Fahne auf einem Profil in sozialen Netzwerken gezeigt haben.
Malik F. soll eine IS-Fahne auf einem Profil in sozialen Netzwerken gezeigt haben.REUTERS
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Der Islamische Staat sei im Recht, "weil er im Einklang mit der Scharia unseres Herren herrsche", sagte der 35-jährige Doktorand im Internet.

Sympathiebekundungen für die Jihadistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) in einem Video haben einen Doktoratstudenten aus dem Raum Darmstadt ins Visier der Ermittlungsbehörden gerückt. Polizisten nahmen den 35-Jährigen Mann am Dienstagabend fest, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Deutschland mitteilten. Es seien "umfangreiche Ermittlungen" gegen Malik F. eingeleitet worden.

Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main sagte, dauerten die Vernehmungen des syrischen Staatsbürgers am Mittwoch an. Das Vorgehen der Behörden stützt sich demnach auf mögliche Verstöße gegen das Vereinsgesetz. Das deutsche Innenministerium hatte den IS 2014 verboten, wobei es sich auf die entsprechenden Regeln des Vereinsgesetzes berief. Seitdem ist jegliche Form der Werbung und Unterstützung für den IS in Deutschland verboten.

Malik F. wird ferner vorgeworfen, in seinem öffentlichen Profil in einem großen sozialen Netzwerk eine Flagge des IS gezeigt zu haben. Auch das ist nicht erlaubt.

"Wieso unterstütze ich den IS?"

Nach Angaben der Polizei und der Staatsanwaltschaft bekundete der gebürtige Syrer aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg in einem in sozialen Netzwerken veröffentlichten Video "Sympathie für den Islamischen Staat". In dem 52-minütigen Clip, den er Anfang Jänner auf Arabisch unter dem Titel "Wieso unterstütze ich den Islamischen Staat?" verbreitete, sitzt Malik F. an einem Schreibtisch und erklärt, der IS sei im Recht, weil er „im Einklang mit der Scharia unseres Herrn herrsche“. Denn die arabischen und islamischen Länder, würden von "Schweinen" regiert und mit den "Ungläubigen" daran arbeiten, "die sunnitischen Muslime zu vernichten".

Der Staatsanwaltschaft zufolge wurde in diesem Zusammenhang unter anderem auch die Wohnung des Stundenten und sein Büro an der Technischen Universität (TU) Darmstadt durchsucht. Dabei seien sein Mobiltelefon und Speichermedien gesichert worden.

Der Mann schreibt nach Behördenangaben derzeit seine Doktorarbeit an der TU und ist dort als Doktoratstudent eingeschrieben. Nach dem Bekanntwerden des Videos hatte die Hochschule bereits am Dienstag das Betreuungsverhältnis zu ihm beendet und Schritte eingeleitet, um ihm den Zugang zu Büros und Kommunikationsmitteln zu verwehren.

(APA/AFP)

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