Hollande warnt vor Krieg zwischen Türkei und Russland

French President Hollande
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Frankreichs Präsident drängt auf eine Wiederaufnahme der Verhandlungen. Der Konflikt könnte ansonsten eskalieren.

Der französische Präsident François Hollande hat vor einer Eskalation des Konfliktes zwischen den Regierungen in Ankara und Moskau gewarnt. "Es besteht die Gefahr eines Krieges zwischen der Türkei und Russland", sagte der Staatschef am Freitag in einem Interview des Hörfunksenders France Inter. Die Verhandlungen müssten wieder aufgenommen und die Bombardierungen gestoppt werden. Zudem müsse die Bevölkerung versorgt werden.

Die russische Luftwaffe unterstützt die Truppen des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad seit dem vergangenen Jahr mit Luftangriffen, so dass diese inzwischen in der Offensive sind. Die Türkei hat deswegen die Regierung in Moskau scharf kritisiert. Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert wie sein französischer Kollege Hollande schon länger, dass Assad entmachtet wird.

Konflikt um Kurdenmiliz verschärft sich

Zugleich geht die türkische Armee seit Tagen gegen die kurdische Miliz YPG in Nordsyrien vor. Die YPG ist aber ein wichtiger Verbündeter der US-geführten Koalition gegen die Terrororganisation IS. Die USA halten ungeachtet kritischer Äußerungen aus der Türkei an der kurdischen Miliz YPG als Partner im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) fest. "Sie haben sich als sehr effektiver Partner am Boden im Norden Syriens erwiesen", sagte Mark Toner, Sprecher des US-Außenministeriums am Freitag in Washington.

Die Türkei macht die YPG für den Selbstmordanschlag in Ankara verantwortlich, bei dem am Mittwoch 28 Menschen starben. Die Gruppe hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Indes bekannte sich am Freitag die Extremistengruppe "Kurdische Freiheitsfalken" (TAK) zu dem Attentat. Das US-Außenministerium wies Erdogans Vorwürfe zurück. Man habe die YPG in keiner Form mit Waffen versorgt, sagte ein Sprecher. Die USA betrachten die YPG nicht als terroristische Gruppe, sondern als einen Verbündeten im Kampf gegen den IS.

Die Türkei sieht in der PYD einen Verbündeten kurdischer Rebellen in der Türkei. Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte, es sei ein Zeichen von Schwäche, sich im Kampf gegen den IS auf "Terrorgruppen" wie die YPG zu stützen, "Jeder muss diesen Fehler korrigieren - insbesondere unser Verbündeter USA muss diesen Fehler sofort korrigieren."

(APA/Reuters)

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